Lkw in Kalifornien: Grünes Licht für Verbrenner-Aus

Kalifornien macht Ernst und verbietet ab 2036 den Verkauf neuer Lkw mit Verbrennungsmotor. Das sieht die nun vom California Air Resources Board (CARB) verabschiedete Regelung „Advanced Clean Fleets“ vor.

Ende vergangener Woche beschloss die CARB einstimmig, den Verkauf neuer Diesel-Großlastwagen, Lieferwagen und Müllwagen bis 2036 zu verbieten und von großen Flotten zu verlangen, dass sie bis 2045 zu 100 Prozent emissionsfrei werden. Die neue Regelung ergänzt die 2020 auf den Weg gebrachte Regulierung „Advanced Clean Trucks“, die Herstellern vorschreibt, den Verkauf von E-Lkw sukzessive zu erhöhen. Hierfür hatte der US-Bundesstaat erst kürzlich grünes Licht erhalten.

„Die Advanced-Clean-Fleets-Regelung ist ein vernünftiger und innovativer Ansatz, um sicherzustellen, dass Kalifornier saubere Luft atmen“, sagt die CARB-Vorsitzende Liane Randolph. „Gleichzeitig bietet diese Regelung Herstellern, Lkw-Besitzern und Tankstellenbetreibern die Gewissheit, dass es einen Markt und die Nachfrage nach emissionsfreien Fahrzeugen geben wird, während sie gleichzeitig einen flexiblen Weg für den Übergang zu sauberer Luft bietet.“

Die neue Regelung sieht vor, dass etwa Paketdienste, die staatlich betriebene Post sowie Flotten von staatlichen und kommunalen Behörden ab dem kommenden Jahr auf emissionsfreie Fahrzeuge umstellen müssen. Allerdings können bis dahin eingeflottete Fahrzeuge bis zum Ende ihrer Nutzungsdauer betrieben werden. Aufgrund der Auswirkungen des Lkw-Verkehrs auf die Anwohner von stark befahrenen Straßen müssen Lkw für den Frachttransport über kurze und mittlere Entfernungen laut der neuen Regelung bereits bis 2035 emissionsfrei sein.

Nach Angaben von CARB sollen Flottenbetreiber so bis 2050 Betriebskosten von insgesamt 48 Milliarden Dollar, also rund 43,7 Milliarden Euro, einsparen können. Auch der Gesundheitssektor profitiere: Hier rechnet CARB mit Einsparungen von rund 27 Milliarden Dollar (24,6 Milliarden Euro).

Die Ausnahmeregelung für Kalifornien könnte Auswirkungen über die Grenzen des Bundesstaates hinweg haben: Sechs weitere Bundesstaaten – nämlich New York, New Jersey, Oregon, Massachusetts, Washington und Vermont – die zusammen mit Kalifornien etwa 20 Prozent des landesweiten Absatzes von Schwerlastfahrzeugen ausmachen, haben sich bereits verpflichtet, den strengeren Standards Kaliforniens zu folgen. Sie konnten ihre Pläne aber nicht in die Tat umsetzen, bis die EPA Kalifornien besagte Ausnahmegenehmigung gewährt. Noch ist unklar, wann die genannten Bundesstaaten ähnliche Regelungen verabschieden werden.
arb.ca.gov

4 Kommentare

zu „Lkw in Kalifornien: Grünes Licht für Verbrenner-Aus“
Phil
02.05.2023 um 13:19
Bis dahin kann noch 22 Jahre lang die Luft verpestet werden.
Robert
04.05.2023 um 08:43
ja sie sind aber damit schon deutlich weiter als Europa das ja 2035 nicht mal es schafft den PKW zu verbieten (siehe FDP und ihre E-fuels)
gallonero
03.05.2023 um 15:38
Wenn der Trump wieder Präsi ist, macht er das eh' alles wieder rückgängig ...
Matthias
04.05.2023 um 16:07
Das Weiße Haus, egal wer drin sitzt, kann nicht so einfach in Zuständigkeiten von US-Bundesstaaten hineinregieren. Einziges Druckmittel sind oft Bewilligung oder Entzug von Fördergeldern.

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