Lucid senkt Produktionsziel für 2023

Der US-Elektroauto-Hersteller Lucid Motors musste im ersten Quartal erneut höhere Verluste verbuchen, auch der Umsatz ging im Vergleich zum vierten Quartal des Vorjahres zurück. Zudem senkt Lucid sein Produktionsziel für dieses Jahr.

Wie aus den nun vorgelegten Quartalszahlen hervorgeht, erzielte Lucid Motors von Januar bis März einen Umsatz von 149,4 Millionen US-Dollar (135,8 Millionen Euro), gegenüber 257,7 Millionen Dollar im Schlussquartal 2022. Der Nettoverlust des Unternehmens stieg im ersten Vierteljahr 2023 auf 779,5 Millionen US-Dollar (708,8 Millionen Euro), gegenüber 472,6 Millionen Dollar in Q4/2022.

Gründe für den Umsatzrückgang nennt das Unternehmen in der Mitteilung zu den Quartalszahlen nicht. Die Nachrichtenagentur Reuters führt das Ergebnis auf den von Tesla ausgelösten Preiskampf bei Elektroautos, steigende Zinsen und Rezessionsängste zurück. Während Tesla die Preise auch bei seinen Oberklasse-Modellen teils deutlich gesenkt hatte, hat Lucid den Air bisher nicht günstiger gemacht – die Preise starten in den USA weiterhin bei 87.400 Dollar.

Lucid verfügt laut dem Quartalsbericht noch über eine Gesamtliquidität von rund 4,1 Milliarden US-Dollar, etwas mehr als 3,7 Milliarden Euro. Dies reiche, um das Unternehmen voraussichtlich mindestens bis ins zweite Quartal 2024 zu finanzieren. Lucid muss zudem die Kosten senken und hatte Ende März angekündigt, rund 18 Prozent seiner Belegschaft entlassen zu wollen.

Bereits bekannt waren die Produktions- und Auslieferungszahlen für das Q1: Lucid Motors hat im ersten Quartal dieses Jahres wie berichtet 2.314 Elektroautos produziert und 1.406 ausgeliefert. Neu ist allerdings, dass das Unternehmen das Jahresziel nun etwas nach unten angepasst hat: Für das Gesamtjahr 2023 senkte Lucid seine Produktionsprognose von zuvor 10.000 bis 14.000 auf „mehr als 10.000“ Fahrzeuge. Sprich: Bei einer Produktion von rund 2.300 Fahrzeugen im ersten Quartal und einem Jahresziel eher in der Region um 10.000 statt um 14.000 Fahrzeuge, scheint Lucid keine allzu großen Sprünge bei der Produktion zu erwarten.

Das könnte aber zum Teil nicht am Unternehmen selbst, sondern auch am Umfeld liegen, wie Lucid-CEO und -CTO Peter Rawlinson andeutet. „Wir sind auf dem besten Weg, im Jahr 2023 über 10.000 Fahrzeuge zu produzieren, wobei unternehmensweite Initiativen im Gange sind, die es Lucid ermöglichen werden, zu höheren Stückzahlen zu wechseln, wenn die Marktbedingungen dies zulassen“, so Rawlinson. Welche Auswirkungen der letzte Nebensatz haben wird, führte er in der Mitteilung nicht näher aus. Gegenüber Analysten gab Rawlinson an, dass seiner Ansicht nach derzeit der gesamte Markt „aufgrund der Makroökonomie und der Zinssätze vor einer Herausforderung“ stehe.

Den größeren Sprung wird es wohl erst 2024 geben, denn in diesem Jahr bleibt die E-Luxus-Limousine Air das einzige Modell des Herstellers. „Wir werden unseren Gravity SUV noch in diesem Jahr vorstellen, bevor er 2024 auf den Markt kommt, und wir können es kaum erwarten, dass ihn jeder erleben kann“, sagt Rawlinson weiter. „Der Lucid Air hat die Kategorie der Luxuslimousinen neu definiert, und wir glauben, dass die kontinuierlichen Fortschritte unserer hauseigenen Technologie unseren Gravity SUV in die Lage versetzen, dasselbe in der SUV-Kategorie zu erreichen – mit einer bahnbrechenden Reichweite, einem unvergleichlichen Fahrerlebnis, einer hohen Ladegeschwindigkeit, einem großzügigen Innenraum und einer unvergleichlichen Kombination aus Luxus und Leistung.“
reuters.com, lucidmotors.com

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