GP Joule und Paul starten Kooperation rund um H2-Lkw
Der Sonderfahrzeug-Hersteller Paul Nutzfahrzeuge und das Erneuerbare-Energien-Unternehmen GP Joule geben eine Kooperation bekannt, um Pauls Mittelklasse-Trucks mit Brennstoffzellen-Antrieb in das Serviceportfolio von GP Joule einzubetten. Die ersten H2-Lkw sollen Ende 2023 übergeben werden.
GP Joule will sich als Allrounder im Wasserstoff-Güterverkehr positionieren und Kunden sowohl H2-Infrastruktur, die Produktion und den Bezug von grünem Wasserstoff und die passenden Fahrzeuge zur Verfügung stellen. Bei letzterem Punkt kommt nun Paul Nutzfahrzeuge ins Spiel. Der Hersteller aus Vilshofen an der Donau wird GP Joule seinen im Sommer 2022 enthüllten H2-Lkw namens PH2P-Truck zuliefern. Das ist der Kern der nun unterzeichneten Vereinbarung, die Kooperation umfasst aber mehr. So soll Paul auch die Wartung und die H2-Schulung bei Kunden von GP Joule übernehmen. Das Unternehmen mit Wurzeln im schleswig-holsteinischen Reußenköge und Buttenwiesen in Bayern selbst wird die Fahrzeuge inklusive der grünen Wasserstoffinfrastruktur an Kunden aus Logistik und Handel weitergeben. Um wie viele Exemplare des PH2P es geht, bleibt aber unklar.
Die ersten H2-Lkw sollen ab Ende 2023 ausgeliefert werden. Der PH2P-Truck ist ein 16-Tonner mit etwa 450 Kilometern Reichweite un basiert auf dem Glider Chassis von Mercedes-Benz Trucks. Er soll zunächst in Kleinserie gebaut werden. Warum Paul entgegen der meisten anderen Hersteller speziell in der Lkw-Mittelklasse großes Potenzial für den Wasserstoff-Antrieb sieht, hat uns jüngst Christian Huber, Vertriebsleiter bei Paul Nutzfahrzeuge, geschildert. Hier geht es zum Videointerview.
Für die an GP Joule gelieferten Fahrzeuge wird Paul nach eigenen Angaben das bestehende Servicenetz renommierter Nutzfahrzeuge OEMs nutzen. „Das ermöglicht den einfachen Einstieg in den emissionsfreien Transport mit Wasserstoff und fördert deutschlandweit den Hochlauf des H2-Transportverkehrs“, heißt es in einer begleitenden Mitteilung. Die frisch initiierte strategische Partnerschaft wollen beide Unternehmen zudem langfristig vertiefen und ausgebauten. Weitere gemeinsame Serviceangebote sollen bereits in Planung sein.
„Sonderfahrzeugbau ist unsere Spezialität“, sagt Bernhard Wasner, Geschäftsführer der Paul Group. „Wir haben bereits vor einigen Jahren die Zeichen der Zukunft erkannt und unsere Antriebsformen ergänzend zum bewährten Dieselmotor um Batterie-elektrisch und mit Wasserstoff betriebene Lkw erweitert. (…) Die Kooperation mit einem verlässlichen innovativen Mittelstands-Partner mit Fokus auf nachhaltige Energie wie GP Joule war eine logische Schlussfolgerung – auch um den geplanten Klein-Serienstart des PH2P und den Hochlauf der Wasserstoff-Lkw-Produktion fortzusetzen!“
André Steinau, Geschäftsführer GP Joule Hydrogen, kommentiert: „Wir möchten unseren Kunden aus Spedition und Logistik neben dem grünen Wasserstoff und der Tankinfrastruktur auch das für sie passende Fahrzeug zur Verfügung stellen. Deshalb freuen wir uns darüber, künftig vom mittelschweren bis zum schweren Lkw genau das Fahrzeug anbieten zu können, welches die spezifischen Anforderungen und Erwartungen unserer Kunden erfüllt.“
GP Joule plant wie im Januar berichtet auch die Beschaffung von 100 Sattelzugmaschinen des Typs Nikola Tre mit Brennstoffzellen-Antrieb. Voraussetzung ist aber eine Förderzusage des Bundes. Im vergangenen Jahr hatte GP Joule außerdem einen Rahmenvertrag mit Clean Logistics für die Lieferung von 5.000 Wasserstoff-elektrischen 40-Tonner-Lkw unterzeichnet. Mittlerweile ging Clean Logistics jedoch insolvent.
paul-nutzfahrzeuge.de, gp-joule.com
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