Scania führt Ladedienst für E-Lkw und E-Busse ein

Bild: Scania

Scania kündigt die Einführung eines Dienstes an, der Lkw- und Busflottenbetreibern das Planen, Absolvieren und Bezahlen öffentlicher Ladevorgänge vereinfachen soll. Die Einführung ist für Oktober 2023 in mehreren Ländern Europas geplant.

Der Dienst nennt sich Scania Charging Access und soll es Kunden ermöglichen, ihre öffentlichen Ladevorgänge über einen einzigen Dienst zu organisieren und zu zahlen. Kunden könnten mit festen, vorhersehbaren Kosten ohne versteckte Gebühren über ein bequemes Abrechnungssystem rechnen, teilt das zur VW-Nutzfahrzeugtochter Traton gehörende Unternehmen mit.

Der Service ist nach Angaben des Herstellers auch für gemischte Flotten verfügbar und sei der erste seiner Art in Europa. Realisiert wird er mit Netzwerkpartnern, die Scania allerdings noch nicht namentlich bekannt macht. Es bestehe das Potenzial, dass sich lokale Scania-Händlernetzwerke und große Anbieter im Bereich der Pkw-Ladung dem Ladedienst von Scania anschließen, heißt es ergänzend.

„Scania Charging Access wird dazu beitragen, die Hürden und den Stress, die mit dem Laden unterwegs verbunden sind, zu beseitigen, indem es ein umfangreiches Netzwerk und eine problemlose Verwaltung bietet“, äußert Fredrik Allard, Senior Vice President und Head of E-Mobility bei Scania. „Dieser Service wird zweifellos von zögerlichen Spediteuren und Transportkäufern begrüßt werden. Er wird dazu beitragen, den Weg für die großflächige Elektrifizierung von Bussen und Lkw in verschiedenen Anwendungsbereichen in Europa zu ebnen.“

Das öffentliche Laden ist bei Scania auch in Verbindung mit der Weiterentwicklung des Ladestandard ein großes Thema. So hat die Marke gerade publik gemacht, dass sie mit einem Elektro-Lkw der kommenden Generation erstmals erfolgreich ein Megawatt-Ladesystem von ABB E-Mobility getestet hat. Ab diesem Jahr will Scania ersten Kunden auch bereits E-Lkw mit einer Vorabversion des MCS-Standardsteckers anbieten. Die Produktion soll dann 2024 beginnen.

Die schwedische Lkw-Marke will bis zum Jahr 2040 auf den Verbrennungsmotor verzichten und nur noch Fahrzeuge mit Batterie-elektrischen Antrieben auf den Markt bringen. Konzernmutter Traton strebt parallel zusammen mit Daimler Truck und Volvo bekanntlich den Aufbau eines Hochleistungs-Ladenetzes für schwere Lkw und Reisebusse in Europa mit zunächst 1.700 Ladepunkten an. Vor diesem Hintergrund hat das Trio im Juli 2022 sein bereits zuvor angekündigtes Joint Venture namens Commercial Vehicle Charging Europe gegründet.

Innerhalb von fünf Jahren sollen die Hochleistungs-Ladepunkte für Ökostrom an und in der Nähe von Autobahnen sowie an Logistik-Hubs in Europa errichtet und betrieben werden. Das Joint Venture will die 1.700 Stationen als sogenannter „Charge Point Operator“ (CPO) errichten und betreiben. Somit eifert CV Charging Europe seinem Vorbild aus der Pkw-Welt nach: Dort hatten sich die Hersteller mit Ionity ebenfalls einen Anbieter gezimmert, der ein Schnellladenetz für Elektroautos auf dem gesamten Kontinent hochgezogen hat – und es weiter ausbaut.
prnewswire.com, scania.com

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