VW bezieht LFP-Zellen von Gotion auch außerhalb Chinas

Der chinesische Batteriezellen-Hersteller Gotion High-Tech wird Volkswagen künftig auch außerhalb Chinas mit LFP-Zellen beliefern. Die Bestellung, deren Umfang noch nicht bekannt ist, umfasst Einheitszellen mit LFP-Chemie und den gleichen Spezifikationen wie in China. Ein mögliches Modell könnte der ID.2 werden.

2021 wurde bekannt, dass eine Gotion-Tochter eine Batteriefabrik in der Stadt Hefei in der Provinz Anhui baut, um dort LFP-Zellen in dem Einheitszell-Format von Volkswagen zu bauen. Hefei ist auch der Sitz von Volkswagen Anhui, dem ehemaligen Joint Venture mit JAC. In Anhui werden auch MEB-Elektroautos gebaut, unter anderem der Cupra Tavascan für Europa und den Rest der Welt.

Laut einer Börsenmitteilung erhielt eben jene Gotion-Tochter namens Hefei Gotion High-tech Power Energy Co Ltd. kürzlich einen Beschaffungsauftrag von Volkswagen, der laut den chinesischen Medienberichten „das Unternehmen zu einem designierten Lieferanten für die Überseemärkte des Autoherstellers macht“. Vereinbarte Abnahmemengen und Lieferzeiträume sind aber nicht bekannt. In besagter Börsenmitteilung gab Gotion recht nüchtern bekannt, dass der Deal die Geschäftsentwicklung in diesem Jahr „nicht wesentlich beeinflussen“ werde, aber er werde „in der Zukunft erhebliche und positive Auswirkungen haben“.

Wie die „CN EV Post“ schreibt, soll der Bau der Hauptmontage und der Nebengebäude der Batteriefabrik in Hefei fast abgeschlossen sein. Die Produktion werde voraussichtlich in der zweiten Hälfte dieses Jahres beginnen. Früheren Informationen zufolge soll die erste Phase 10 GWh umfassen, bevor dann in der zweiten Phase auf 20 GWh verdoppelt werden soll.

Die Einheitszelle hatte VW im März 2021 im Rahmen des „Power Day“ vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine prismatische Batteriezelle, die mit ihrem einheitlichen Format bis 2030 in 80 Prozent aller Elektroautos des Konzerns eingesetzt werden soll. Um die unterschiedlichen Anforderungen der Fahrzeugsegmente zu erfüllen, kann die Einheitszelle mit unterschiedlichen Zellchemien ausgerüstet werden – etwa LFP-Zellen für kleine Fahrzeuge, NCM-Kathoden mit hohem Nickelanteil für Premium-Modelle und auch Feststoff-Batterien sollen möglich sein.

In welchen Fahrzeugen außerhalb Chinas die LFP-Zellen von Gotion eingesetzt werden sollen, wird in den Berichten nicht genannt. Eine Möglichkeit währen die vier MEB-Small-Modelle, die VW in Spanien fertigen wird – zwei E-Kleinwagen und zwei kleine E-SUV. Rund um die Premiere der Studie ID.2all wurde seitens VW indirekt bestätigt, dass der ID.2 in der Variante für rund 450 Kilometer Reichweite wohl eine NMC-Batterie erhalten wird – in dem Basismodell für den Einstiegspreis von 25.000 Euro soll aber dem Vernehmen nach eine LFP-Batterie verbaut werden.

Die LFP-Zellen hierfür könnten also von China-Partner Gotion stammen – bestätigt ist das allerdings nicht. Zu den anderen drei E-Kleinwagen, die in Spanien gebaut werden sollen, sind derartige Technik-Details noch nicht bekannt. Es wäre aber naheliegend, dass der E-Kleinwagen Cupra Raval (wie der ID.2 aus Martorell) und die beiden E-SUV aus dem Werk Pamplona (VW ID.2 X und Skoda Elroq) die gleichen Batterie-Varianten wie der ID.2 erhalten werden.

Volkswagen ist seit Ende 2021 größter Einzelaktionär bei Gotion High-Tech. Mit dem nun bekannt gewordenen Auftrag dürfte VW selbst einige Gewinne erzielen: Die Aktien von Gotion High-Tech stiegen laut „Yicai Global“ nach der Bekanntgabe sprunghaft an und schlossen mit 4,7 Prozent im Plus.
cnevpost.com, yicaiglobal.com

2 Kommentare

zu „VW bezieht LFP-Zellen von Gotion auch außerhalb Chinas“
Herzog-52
11.05.2023 um 17:44
Hallo, Zum Stichwort "elroq" Nach bisherigen Informationen seitens Skoda wird es zwar einen kleinen SUV "small" geben, der ab 2026 in Spanien gebaut wird. Der "elroq" als Kompakt-SUV wird bereits 2024 seine Premiere feuern. Viele Grüße
Josef
14.01.2024 um 10:40
Hat der ID.4 schon die LFP Batterie?

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