Panasonic will Batterieproduktion vervierfachen

Panasonic plant, seine jährlichen Produktionskapazitäten für Elektroauto-Batteriezellen bis März 2031 auf insgesamt 200 Gigawattstunden zu steigern. Das wären rund viermal so viel wie aktuell. Dabei setzt Panasonic verstärkt auf die Produktion in Nordamerika.

Dort sollen bis 2030 mindestens zwei neue Fabriken für die Produktion von 4680-Batteriezellen entstehen, wie ein Sprecher gegenüber Reuters bestätigte. Panasonic-CEO Yuki Kusumi gab im Anschluss an eine Strategie-Präsentation an, dass man noch nicht entschieden habe, wo genau in Nordamerika die Produktionskapazitäten erweitert werden sollen. „Es könnte Nevada sein, es könnte Kansas sein oder es könnte woanders sein“, wird Kusumi zitiert.

In der Strategie-Präsentation der gesamten Panasonic-Gruppe werden E-Auto-Batterien als „priority investment area“ bezeichnet. Vor allem in Nordamerika sieht Panasonic ein schnelles Marktwachstum, zudem verzeichne man eine steigende Nachfrage bei Rundzellen „wegen einer Re-Evaluierung ihrer Vorteile“. Da man die erste Kathode mit weniger als fünf Prozent Kobalt-Gehalt entwickelt habe, sieht man Kobalt-freie Batterien „in Reichweite“. Bis 2030 sollen die Rundzellen eine Energiedichte von 1.000 Wh/l erreichen, heißt es in der Präsentation.

In Nordamerika fertigt Panasonic aktuell Batteriezellen des Formats 2170 in der gemeinsam mit Tesla betriebenen Gigafactory 1 in Nevada und hat Ende 2022 mit dem Bau einer neuen Fabrik im US-Bundesstaat Kansas begonnen. Auch hier sollen ab März 2025 Rundzellen des Formats 2170 produziert werden. Angeblich plant das japanische Unternehmen auch in Oklahoma ein Batteriezellen-Werk.

Wo in den USA künftig die größeren Panasonic-Zellen des Formats 4680 produziert werden, ist noch nicht bestätigt – Kansas wurde lange Zeit als Standort gehandelt, bisher hat Panasonic aber nur eine 2170-Produktion bestätigt. Zuletzt hatte das japanische Unternehmen den Beginn der Serienfertigung dieser Zellen um einige Monate auf den Zeitraum April bis September 2024 verschoben.

Vor kurzem wurde zudem berichtet, dass Panasonic zusammen mit Stellantis und BMW Batteriewerke in Nordamerika errichten könnte. BMW setzt bei den Elektroautos der Neuen Klasse bekanntlich auf Rundzellen mit 46 Millimetern Durchmesser, allerdings nicht auf solche mit 80 Millimetern Höhe. In den flachen BMW-Modellen sind die Rundzellen 95 Millimeter hoch, in den SUV-Baureihen sogar 120 Millimeter.

Klar ist schon, dass Panasonic seine Rundzellen (vermutlich vorerst im Format 2170) auch an Lucid Motors und Hexagon Purus liefern wird. Mit beiden Unternehmen seien Lieferverträge unterzeichnet worden, heißt es in der Panasonic-Präsentation. Details sind hier noch nicht bekannt. Im Jahr 2020 hatte Lucid Motors einen Batterie-Liefervertrag mit LG Chem mit Laufzeit bis 2023 geschlossen.
reuters.com, holdings.panasonic (Strategie-Präsentation als PDF, Batterie-Inhalte auf Folie 11 bis 16)

1 Kommentar

zu „Panasonic will Batterieproduktion vervierfachen“
Tim
23.05.2023 um 08:05
„ Bis 2030 sollen die Rundzellen eine Energiedichte von 1.000 Wh/l erreichen, heißt es in der Präsentation.“Wow, da wäre nochmal mehr als ein Verdoppler in 7 Jahren…

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