sHYpS-Projekt: Tauschbare H2-Antriebe für Passagierschiffe
Das europäische sHYpS-Konsortium will Brennstoffzellen-Technologien für den Antrieb der nächsten Generation emissionsfreier Passagierschiffe entwickeln. Ziel ist die Kreation von BZ-Antrieben mit mehreren Megawatt Leistung. Der britische H2-Spezialist Ricardo gehört zu den zentralen Akteuren des Projekts.
Die Abkürzung sHYpS steht für „sustainable HYdrogen powered Shipping“ und an dem gleichnamigen Projekt sind 13 Partner in sechs europäischen Ländern beteiligt. Im Kern verfolgt das Konsortium die Idee eines austauschbaren Speichersystems für flüssigen Wasserstoff auf Basis neuer ISO-Container. Vor diesem Hintergrund leitet Ricardo in dem Projekt die Entwicklung eines 375-kW-Brennstoffzellenmoduls sowie eines Containers, der die Leistungen mehrerer BZ-Module kombiniert – in Summe mehrere Megawatt.
Das Projekt soll den Initiatoren zufolge die Einführung von Wasserstoff als Kraftstoff in der maritimen Industrie beschleunigen. Ricardo gibt in einer eigenen Mitteilung an, dabei sein Fachwissen bei der Wasserstofftechnologie und -integration zur Entwicklung von optimierten Multistack-Brennstoffzellensystemen nutzen zu wollen. Als besondere Herausforderung nennt das Unternehmen, dass auf einem Passagierschiff der Platz zur Integration begrenzt sei. Neben der Entwicklung strebt Ricardo zusammen mit Konsortiumsmitglied Lloyd’s Register auch den Anstoß des Klassifizierungsprozesses für das System an. Die Erprobung des ersten Moduls werde in der neuen 400-kW-Wasserstoff-Brennstoffzellen-Testkammer von Ricardo am Hauptsitz des Unternehmens in Großbritannien stattfinden, heißt es.
Neben Ricardo und Lloyd’s Register gehören Navalprogretti, Viking Hydrogen, Chart-VRV, Cenergy, die Universität von Trieste, Hypulsion, Jeumont Electric, Bergen Havn, Kontor17 MPM und Ciaotech zum Konsortium.
Laut Adrian Schaffer, Präsident von Emerging Mobility bei Ricardo, steht die Schifffahrtsindustrie vor großen Herausforderungen, um eine Lösung zu finden, die eine emissionsfreie Schifffahrt im Einklang mit den zukünftigen globalen Regulierungszielen ermöglicht. „Dieses Projekt steht an der Spitze der Innovation und bietet die Aussicht, die Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie zu nutzen, um die Branche bei der Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele zu unterstützen.“
Zur Erinnerung: Mit Blick auf die von der gewerblichen Schifffahrt verursachte Umweltbelastung hat die Internationale Seeschifffahrtsorganisation IMO unlängst das Ziel ausgegeben, die Emissionen bis 2050 um 50 Prozent zu reduzieren.
ricardo.com, shyps.eu
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