Miba entwickelt E-Auto-Batterie für Aehra
Die neue italienische Premium-Elektroauto-Marke Aehra hat eine Batterie-Entwicklungspartnerschaft mit der österreichischen Technologiegruppe Miba geschlossen. Die ersten Aehra-Fahrzeuge mit der Batterietechnologie von Miba sollen 2026 auf die Straße kommen.
Als Aehra im vergangenen November erste Renderings eines noch namenlosen E-SUV gezeigt hatte, standen die Aerodynamik und das Design im Fokus. Zum E-Antrieb oder der Batterie wurden kaum Angaben gemacht. Genannt wurde lediglich die angepeilte WLTP-Reichweite von mehr als 800 Kilometern – und die Tatsache, dass die Batterie nicht größer als 120 kWh werden soll.
In der Mitteilung zu der Batterie-Entwicklungspartnerschaft nennt Miba nun einige weitere Daten. Aus „mehr als 800 Kilometern“ ist nun die Formulierung „bis zu 800 Kilometer“ geworden. Das ebenfalls „bis zu“ 120 kWh große Batteriepack soll auf eine Spannungslage von 925 Volt kommen und mit bis zu 350 kW geladen werden können. Das würde – bei 925 Volt – einem Ladestrom von 379 Ampere entsprechen. Angaben zur Ladezeit von zehn auf 80 Prozent oder zur Zellchemie macht Miba derzeit nicht.
Dafür wird betont, dass beide Unternehmen im Rahmen der gemeinsamen Entwicklung eine maßgeschneiderte Lösung erreichen wollen. Sprich: Die Batterie soll „speziell auf die Fahrzeugarchitektur und die Karosseriestruktur von Aehra zugeschnitten“ werden, um die Reichweite, Effizienz und Gewichtseinsparung zu optimieren.
Zudem soll die Batterie in Kombination mit dem Ladegerät ein weiteres Feature bieten. „Unsere Batterietechnologie unterstützt das bidirektionale Laden, so dass die Kunden in der Lage sind, Strom in das Netz zurückzuspeisen und beispielsweise ihre Häuser mit Strom zu versorgen“, sagt Franco Cimatti, Chief Engineering Officer von Aehra. „Dies wird sich als besonders nützlich für Kunden erweisen, die ihr Haus mit Solarenergie aus Photovoltaikanlagen versorgen und die Batterie als Zwischenspeicher nutzen.“
Bei der Entwicklung der Batterie stehen aber nicht nur Leistungsdaten und Funktionalitäten im Fokus, sondern auch die Nachhaltigkeit, wie Miba betont. So werde auf die Reparierbarkeit und eine lange Lebensdauer der Batterie geachtet. Wie genau das erreicht werden soll, wird in der Mitteilung zu der Partnerschaft aber nicht im Detail ausgeführt.
Bisher ist nur von einer Entwicklungspartnerschaft die Rede – mit der eigenen Technologie liegt es aber nahe, dass Miba Battery Systems die Batteriesysteme für Aehra in der eigenen Voltfactory #01 im österreichischen Bad Leonfelden, die im September 2022 eröffnet wurde, auch selbst herstellen wird. Konkret genannt wird schon jetzt, dass das Batteriesystem auch die FLEXcooler-Batteriekühlung von Miba erhalten soll.
„Dies ist eine spannende Partnerschaft für die Entwicklung und Produktion von Batteriepacks für leistungsstarke Elektrofahrzeuge“, sagt Stefan Gaigg, Geschäftsführer der Miba Battery Systems. „Unsere Technologie wird Aehra helfen, ihr Ziel zu erreichen, supereffiziente Fahrzeuge im Premium-EV-Segment zu liefern. Zusätzlich zu diesen Leistungszielen teilen wir den gemeinsamen Wunsch, den CO2-Fußabdruck zu reduzieren und die Recyclingfähigkeit des Batteriesystems zu verbessern.“
Übrigens: In der Miba-Mitteilung gibt Aehra-Entwicklungschef Cimatti einige weitere Einblicke in die Entwicklungs-Philosophie des Unternehmens. „Wir wollen keine Fahrzeuge mit 1 Megawatt- oder 2 Megawatt-Antriebssträngen bauen. Die rennwagenähnliche Beschleunigung solcher Fahrzeuge können zwar beeindruckend sein, aber bieten kaum Nutzen im Alltag des Kunden“, so der Ingenieur. „Wir werden eine hervorragende dynamische Leistung bieten – aber wir wollen keine Geschwindigkeitsrekorde brechen. Wir werden einen maßvolleren Ansatz wählen, um zu vermeiden, dass die Batterie überdimensioniert wird und somit lediglich zu höheren Kosten, hohem Gewicht, Ineffizienzen und unnötiger Komplexität führt.“
Quelle: Info per E-Mail
0 Kommentare