Sakuu bereit für Lizenzierung seiner Li-Metal-Zellen
Sakuu, ein kalifornischer Entwickler von 3D-gedruckten Festkörperbatterien, hat eine marktreife Lithium-Metall-Zellchemie vorgestellt, die Batteriehersteller nun lizenzieren können. Muster-Pouchzellen mit 5 Ah sind dem Unternehmen zufolge in der Batterie-Pilotanlage von Sakuu im Silicon Valley verfügbar.
Die sogenannte Cypress-Zellchemie bietet laut Sakuu eine hohe Leistung (8C Impulsentladung, 3C Dauerentladung) und eine Energiedichte von über 750 Wh/l. Die Lithium-Metall-Batteriechemie biete eine höhere Energiedichte und zusätzliche Leistungsvorteile, stelle jedoch aufgrund der hohen Reaktivität eine große Herausforderung für die Entwicklung dar, teilt das 2016 gegründete Unternehmen mit. „Zusammen mit Cypress hat Sakuu diese Probleme durch eine neuartige Elektrochemie gelöst und die Lithium-Metall-Chemie für eine skalierbare Produktion bereit gemacht“, heißt es weiter, ohne dass Sakuu zu diesem Punkt Präzisierungen liefert.
Nur noch so viel: „Die Kompatibilität mit dem 3D-Druck wird die effektive Nutzung des Batteriepack-Volumens mit neuen und einzigartigen Ansätzen für das Wärmemanagement weiter verbessern. Li-Metall-Zellen haben Vorteile, die Sakuu erreichbar, skalierbar und sicher gemacht hat.“ Robert Bagheri, Gründer und CEO von Sakuu, spricht in diesem Zusammenhang von einem neuen Paradigma in der Batterieherstellung und Energiespeicherung. „Wir freuen uns, unsere Cypress-Zellenchemie zur Lizenzierung an die heutigen Batteriehersteller auf den Markt zu bringen, die die Roll-to-Roll-Fertigungstechnologie nutzen.“
Sakuu plant nach früheren Angaben bis 2030 jährliche Produktionskapazitäten von 200 GWh für Lithium-Metall- und Feststoffbatterien – und hat für Planung seiner angestrebten Gigafabriken die Porsche-Beratungstochter Porsche Consulting beauftragt. Porsche Consulting soll für die US-Amerikaner die Planung einer Referenz-Großfabrik mit einem nachhaltigem Setup und maximaler Produktionseffizienz übernehmen, die „an verschiedenen Standorten rund um den Globus effizient repliziert werden kann“, wie es Sakuu Anfang des Jahres ausdrückte.
Während das erste Werk die Fertigung von Lithium-Metall-Batterien unterstützen soll, will Sakuu in den folgenden Produktionsstätten seine sogenannte Kavian-Plattformlösung nutzen, um 3D-gedruckte Festkörperbatterien herzustellen. Das eigenentwickelte Druckverfahren soll früheren Angaben zufolge grundsätzlich auch für andere Industriezweige geeignet sein, den größten Hebel sieht das Unternehmen aber in der Batterie-Fertigung. Nach eigenen Angaben werden dabei verschiedene additive Fertigungsverfahren kombiniert. So sollen auf das Pulverbett in einer einzigen Schicht „völlig unterschiedliche Werkstoffe“ aufgesprüht werden können. Bei dem Verfahren kommen neben Keramiken und Metallen auch ein von Sakuu entwickeltes Trägermaterial namens PoraLyte zum Einsatz. Dieses Trägermaterial soll den „einfachen und schnellen“ 3D-Druck von Bauteilen mit Hohlräumen ohne spröde Keramik-Schichten ermöglichen.
Aktuell betreibt Sakuu zwei Einrichtungen im Silicon Valley: eine Pilotlinie für Feststoffbatterien und ein Engineering-Zentrum. Letzteres Zentrum soll es Sakuu ermöglichen, seine 3D-Druck-Batterieplattform zu skalieren. Auf der Pilotlinie druckt das Unternehmen nach eigenen Angaben seit Dezember 2022 „erfolgreich und kontinuierlich voll funktionsfähige und leistungsstarke Batterien in kundenspezifischen Formen und Größen in 3D“ und frohlockte seinerzeit: „Das Drucken individuell strukturierter Batterien in einem Trockenverfahren (…) ist ein echter Durchbruch und hat das Potenzial, die Herstellung von Batterien der Zukunft für alle Branchen zu revolutionieren.“
Finanziell stemmen will Sakuu sein Geschäft mittels eines Börsengangs. Diesen hat der kalifornischer Entwickler bereits angestoßen. Geschehen soll dies wie so oft durch einen Zusammenschluss mit einer Börsenhülle, in diesem Fall der Plum Acquisition Corp. I. Der Abschluss der Transaktion wird im dritten Quartal 2023 erwartet.
businesswire.com
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