Stellantis erwägt weitere US-Batteriefabriken

Bild: Stellantis

Stellantis plant eine oder zwei zusätzliche Batteriefabriken in den USA, wie kein Geringerer als Konzernchef Carlos Tavares erklärte. Das US-amerikanische Inflation Reduction Act habe „sehr günstige“ Investitionsbedingungen im Land geschaffen.

Das sagte Tavares am Rande der Einweihung der ersten ACC-Gigafactory in Frankreich vor Reportern. Stellantis werde ein oder sogar zwei Batteriefabriken in den Vereinigten Staaten benötigen, um seine Produktionsziele zu erreichen, wird der Portugiese etwa von Reuters zitiert. Details zu möglichen Partnern, Zeitplänen oder Produktionsmengen nannte er aber nicht.

Klar ist: Stellantis will wie berichtet bis 2030 Produktionskapazitäten für Batteriezellen mit einem Gesamtvolumen von 400 GWh schaffen. 120 GWh sollen über die drei Europa-Fabriken des Joint Ventures ACC in Frankreich, Deutschland und Italien abgedeckt werden. Zudem hat Stellantis bereits zwei Batteriefabriken in Nordamerika angekündigt: Zusammen mit Samsung SDI im US-Bundesstaat Indiana mit 33 GWh im Endausbau und eine zusammen mit  LG Energy Solution in der kanadischen Provinz Ontario mit 45 GWh. Bei letzterer fordern die Partner allerdings wie berichtet mehr Fördergelder.

Das macht in der Summe mit 198 GWh knapp die Hälfte des Bedarfs – wobei die Kapazitäten von ACC voll eingerechnet sind. Von den 120 GWh aus den drei Europa-Werken wird auch Mercedes-Benz als dritter Anteilseigner neben Stellantis und Total einen gewissen Teil der produzierten Batteriezellen erhalten. Genau beziffert wurden die geplanten ACC-Lieferungen an Mercedes bisher nicht.

Welcher Anteil der noch offenen 200 GWh in Nordamerika entstehen soll, ist unklar. Im April gab es Berichte, wonach bereits Gespräche zwischen Stellantis und Panasonic rund um den Bau einer US-Batteriefabrik stattgefunden hätten. Dabei soll es konkret um die Produktion von Rundzellen des Formats 4680 gehen. Allerdings hieß es auch, dass die Gespräche noch in einem sehr frühen Stadium waren – also mit unklarem Ausgang.

Während in Europa zahlreiche Stellantis-Marken bis zum Ende des Jahrzehnts nur noch Elektroautos verkaufen wollen, plant der Konzern mit seinen US-Marken wie Jeep, Dodge und Ram in Nordamerika deutlich länger mit dem Verbrenner. 2030 soll die Hälfte des Absatzes in den Vereinigten Staaten auf Elektroautos entfallen, die andere Hälfte auf Benziner.
reuters.com

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