AESC beginnt Bau von Zellenwerk in South Carolina

Der Batteriezellenhersteller AESC (ehemals Envision AESC) hat mit dem Bau seiner neuen Fabrik im US-Bundesstaat South Carolina begonnen, die BMW künftig mit Rundzellen beliefern wird. Die im Dezember 2022 angekündigte Produktionsstätte in Florence County soll 2026 in Betrieb gehen.

AESC plant für das schätzungsweise 810 Millionen US-Dollar teure Werk eine Jahreskapazität von 30 Gigawattstunden und will aus Florence County das BMW-Werk Spartanburg mit Rundzellen beliefern. Dort strebt BMW bis 2030 die Fertigung von mindestens sechs vollelektrische BMW X-Modellen an. Envision AESC ist neben den chinesischen Herstellern CATL und Eve Energy einer der drei Batterie-Partner für BMWs Neue Klasse.

Durch die Partnerschaften will BMW die Batteriezellen dort einkaufen, wo auch die Produktion stattfindet („local for local“). In den USA laufen die Fäden dafür in South Carolina zusammen, wo BMW das Fahrzeugwerk Spartanburg (vorrangig für SUV-Modelle) betreibt.

Die Rundzellen von BMW werden bekanntlich einen einheitlichen Durchmesser von 46 Millimeter und zwei verschiedenen Höhen haben. Nach noch unbestätigten Angaben sollen die Zellen 95 und 120 Millimeter hoch sein. Klar ist: Beim Einbau entfällt laut BMW die Modulebene. Die Rundzellen werden „flexibel und platzsparend im Bauraum integriert“. Das Speichersystem übernimmt dabei eine tragende Rolle in der Karosseriestruktur. Im Fachjargon nennt sich dieses Batteriekonzept „Pack-to-open-body“.

Bereits länger ist bekannt, dass die Fahrzeuge der Neuen Klasse neben diesem Batteriekonzept auf ein 800-Volt-System mit bis zu 350 kW Ladeleistung zurückgreifen werden. Auf diese Weise lasse sich beim Gleichstrom-Laden bei einer Stromstärke von bis zu 500 Ampere eine deutlich gesteigerte Ladeleistung erzielen, präzisierte BMW jüngst. „Der erforderliche Zeitaufwand für das Aufladen von zehn auf 80 Prozent reduziert sich um bis zu 30 Prozent.“

AESC wird seinerseits seine Produktionskapazitäten in den USA mit dem neuen Werk, das eine bestehende Batteriefertigung in Tennessee (nahe des dortigen Nissan-Werks) und eine im Bau befindliche Fabrik in Kentucky (unter anderem für das Mercedes-Werk in Tuscaloosa) ergänzt, auf mehr als 70 GWh erhöhen.

Envision AESC hat seinen Hauptsitz in Japan und wurde 2007 als Joint Venture von drei japanischen Firmen gegründet. Da der Fokus der „Automotive Energy Supply Company“ (AESC) von Anfang an auf Elektrofahrzeugen lag, war Nissan mit 51 Prozent größter Anteilseigner. Im Jahr 2018 hat allerdings das chinesische Unternehmen Envision die Mehrheit an AESC übernommen.

Seit dieser Übernahme verfügt AESC bereits über eine Zellfabrik in den USA: Unweit des Nissan-Fahrzeugwerks in Smyrna (Tennessee) fertigt AESC Batteriezellen für den japanischen Hersteller.
businesswire.com

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