Lucid Motors soll Marktstart in China vorbereiten

Lucid Motors macht Anstalten, in den chinesischen Markt einzutreten. Der US-Elektroauto-Hersteller hat Zhu Jiang als Leiter seines China-Geschäfts verpflichtet. Zhu Jiang war zuvor für Nio, Ford und Jidu Motor, die E-Auto-Sparte von Baidu, tätig.

Wie „Reuters“ unter Berufung auf einen Insider schreibt, will Lucid zunächst importierte Autos auf dem chinesischen Markt verkaufen, soll aber auch eine Produktion in China in Betracht ziehen. Infos zum konkreten Zeitplan werden dabei nicht genannt, es dürfte sich aber nicht um ferne Zukunftsmusik handeln. Laut dem Portal „CNEVPost“ schrieb Lucid bereits im Dezember 2022 14 Stellen auf seiner Webseite aus, die sich auf verschiedene Tätigkeiten in Shanghai beziehen. Drei dieser Stellen sollen „im Zusammenhang mit der Lokalisierung gestanden haben, was darauf hindeutet, dass Lucid zu diesem Zeitpunkt mit den Vorbereitungen für den Markteintritt in China begonnen hat“.

Im Oktober 2021 hatte Lucid mit den Auslieferungen seiner elektrischen Luxuslimousine Air in den USA begonnen. Ende 2022 folgte dann Europa. Die ersten Exemplare gingen seinerzeit an Kunden in Deutschland und den Niederlanden. Das Startup wagt also weltweit recht parallel den Marktstart.

Davon zeugt auch die Nachricht, dass Lucid Motors jetzt auch die Auslieferungen des Air in Saudi-Arabien eingeläutet hat. Das kommt wenig überraschend: Vor einigen Tagen hatte Lucid angekündigt, über die Ausgabe von Aktien frisches Kapital in Höhe von rund drei Milliarden US-Dollar zu beschaffen. Der Großteil kommt dabei vom Hauptaktionär, dem saudi-arabischen Public Investment Fund (PIF).

Wie wichtig die Beschaffung der drei Milliarden Dollar für das Unternehmen ist, zeigt ein Blick auf die aktuelle Quartalsbilanz: Ende März lagen die Barreserven von Lucid Motors noch bei 900 Millionen Dollar. Im Q1 waren der Umsatz zurückgegangen und der Verlust gestiegen – wohl auch wegen des von Tesla ausgelösten Preiskampfs bei Elektroautos, aber auch steigende Zinsen und Rezessionsängste gelten als mögliche Gründe.

Die Ausgaben bleiben hingegen hoch – und zwar nicht nur wegen der ambitionierten Exportstrategie: Mit den langsamer als geplant steigenden Stückzahlen (Lucid hatte auch das Produktionsziel für 2023 gesenkt) treten die Skaleneffekte verspätet ein, zudem muss das Unternehmen viel Geld für die finale Erprobung und die Produktionsvorbereitungen des E-SUV Gravity ausgeben, der 2024 als zweiter Serienwagen auf den Markt kommen soll.
reuters.com, cnevpost.com (China), twitter.com (Saudi-Arabien)

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