Luftfahrt: Nidec und Embraer gründen JV für E-Antriebe
Der japanische Elektromotoren-Hersteller Nidec und der brasilianische Flugzeugbauer Embraer kündigen für die zweite Jahreshälfte 2023 die Gründung eines Joint Ventures zur Entwicklung von elektrischen Antriebssystemen für die Luftfahrt an.
Nidec Aerospace soll zu 51 Prozent von Nidec und zu 49 Prozent von Embraer gehalten werden und seinen Hauptsitz in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri haben. Das Gemeinschaftsunternehmen wird zunächst ein Antriebssystem für eVTOLs entwickeln und herstellen und verfolgt anschließend das Ziel, dieses System auch für andere Fluggeräte bereitzustellen. Erstkunde von Nidec Aerospace wird der zu Embraer gehörende eVTOL-Hersteller Eve Air Mobility sein.
Die Gründung des Joint Ventures steht noch unter dem Vorbehalt der üblichen behördlichen und firmeninternen Zustimmungen. Den Abschluss der Transaktion erwarten beide Seiten für die zweite Jahreshälfte. Der Firmensitz orientiert sich übrigens am Stammsitz der Nidec Motor Corporation, die ebenfalls in St. Louis ansässig ist. Der Mutterkonzern Nidec Corporation sitzt bekanntlich im japanischen Kyoto. Sowohl Nidec als auch Embraer wollen das künftige Joint Venture von ihren bestehenden Niederlassungen in Brasilien und Mexiko aus unterstützen.
„Wir sind stolz auf die Partnerschaft mit Embraer und zuversichtlich, dass Nidec Aerospace die Elektrifizierung von Flugzeugen mit unserem gemeinsamen Antrieb, unserem komplementären Fachwissen und unserem breiten Spektrum an technischen und Fertigungsfähigkeiten vorantreiben wird“, äußert Michael Briggs, Senior Vice President und President der Motion & Energy Business Unit bei Nidec.
„Innovation ist unser zukünftiger Wachstumstreiber und eine wichtige Säule unseres Strategieplans. Deshalb freue ich mich sehr über diese strategische Partnerschaft mit Nidec zur Entwicklung agnostischer Lösungen für die Luft- und Raumfahrt“, erwidert Francisco Gomes Neto, Präsident und CEO von Embraer. „Die Nachfrage nach elektrischen Antriebssystemen wächst in der Luft- und Raumfahrt exponentiell, und wir sind sehr zuversichtlich, dass Nidec und Embraer gemeinsam die Entwicklung fortschrittlicher Produkte beschleunigen können, um die Zukunft der nachhaltigen Luftfahrt zu ermöglichen“.
Das Embraer-Spinoff Eve soll wie oben erwähnt Erstkunde werden. Das Unternehmen hat in den vergangenen zwei Jahren bereits mehrere Aufträge erhalten – unter anderem von Halo Aviation und Helisul Aviation sowie von Aviair und HeliSpirit. Im Oktober 2021 verkündete Eve zudem eine Kooperation mit Avantto, um ein Ökosystem für urbane Luftmobilität für Lateinamerika zu entwickeln. Hier sollen ebenfalls eVTOL von Eve eingesetzt werden.
Das eVTOL des Unternehmens ist ein Viersitzer, der zunächst manuell gesteuert, aber künftig auch autonom fliegen können soll. Nähere Details zu dem Flugtaxi sind noch nicht bekannt.
nidec.com, embraer.com
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