Northvolt erhält 400 Millionen Dollar von kanadischem Investor
Der schwedische Batteriezellenhersteller Northvolt erhält von der Investment Management Corporation of Ontario (IMCO) 400 Millionen US-Dollar an frischem Kapital. Die umgerechnet 366 Millionen Euro sollen in die Ausweitung der Produktion investiert werden – aber auch ein Projekt in Kanada könnte davon profitieren.
Die Investition der IMCO in Northvolt erfolgt in Form von Wandelschuldverschreibungen. Das frische Kapital soll es Northvolt ermöglichen, seine Produktion von Batteriezellen vor einem möglichen Börsengang auszuweiten, wie es seitens des Geldgebers IMCO heißt. Die Vorbereitungen von Northvolt für eine Fabrik in Deutschland schreiten wie berichtet voran. Zudem plant der Batteriezellenhersteller zusammen mit seiner Tochtergesellschaft Cuberg angeblich eine Fabrik in Kanada.
Gerade letztgenanntes Projekt dürfte durch die Investition des kanadischen Pensionsfonds Aufschwung erhalten. Eine Batteriefabrik in Nordamerika gilt aufgrund der aktuellen Förder-Situation in den USA als sehr attraktiv – so sehr, dass Northvolt wegen der dortigen Subventionen dem Projekt den zeitlichen Vorzug gegenüber der Fabrik in Deutschland geben könnte. Allerdings liegen beide Kanada-Standorte, die im Gespräch sind, in der Provinz Quebec – und nicht in Ontario.
Für IMCO sind die 400 Millionen Dollar laut Reuters das bisher größte Investment in Europa. „Northvolt passt wirklich zu vielen Trends, in die wir investieren wollen“, sagte Rossitsa Stoyanova, Chief Investment Officer von IMCO, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur. „Ob es (Northvolt) an die Börse geht oder privat bleibt, wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und sind mit der Investition zufrieden.“ Ein Northvolt-Sprecher gab auf Reuters-Nachfrage an, dass das Unternehmen hoffe, „die nächsten Schritte in unserem Finanzierungsplan in naher Zukunft“ bekannt zu geben.
Northvolt könnte laut früheren Berichten bei einem Börsengang mit mehr als 20 Milliarden Dollar bewertet werden, umgerechnet rund 18,3 Milliarden Euro. Die Schweden haben im Jahr 2022 die ersten Batteriezellen aus der ersten Fabrik in Skelleftea ausgeliefert. Seit 2017 hat Northvolt mehr als acht Milliarden US-Dollar an Fremd- und Eigenkapital aufgenommen, um sowohl die Entwicklung als auch den Aufbau der Produktionsanlagen und die Rohstoff-Kosten im Einkauf zu decken. Bis 2030 will das Unternehmen auf eine Produktionskapazität von 150 GWh kommen und beabsichtigt, Batteriezellen mit einem besonders geringen CO2-Fußabdruck zu liefern.
„Wir freuen uns, mit den Fundamental Equities- und Global Infrastructure-Teams von IMCO zusammenzuarbeiten, um gemeinsam die Zukunft sauberer Energie zu gestalten“, sagt Alexander Hartman, CFO von Northvolt. „Diese Investition treibt unsere Expansionsbemühungen voran und ermöglicht es uns, unsere globale Präsenz weiter auszubauen und nachhaltige Fortschritte bei unserer Mission, die umweltfreundlichste Batterie der Welt zu liefern, voranzutreiben.“
„Angesichts der erheblichen technologischen und betrieblichen Hürden ist es bekanntermaßen schwierig, in die Batteriebranche für Elektrofahrzeuge vorzudringen. Dennoch hat Northvolt sein ehrgeiziges Ziel erreicht, Europas führende Batterieplattform für Elektrofahrzeuge zu werden“, sagt Michael Tsada, Senior Portfolio Manager für Fundamental Equities bei IMCO, in einem auf der Firmen-Website veröffentlichten Interview. „Wir waren auch beeindruckt von der Fähigkeit von Northvolt, seine Mission, die nachhaltigsten EV-Batterien der Branche zu produzieren, an den Bedürfnissen und Wünschen von Autoherstellern, Regulierungsbehörden und Verbrauchern auszurichten; Dies beweist das gesicherte Auftragsbuch im Wert von mehreren Milliarden US-Dollar, zu dem Kunden wie BMW, Volkswagen und Volvo gehören.“
reuters.com, imcoinvest.com (Mitteilung), imcoinvest.com (Interview)
2 Kommentare