Renault: Luca de Meo führt Elektrosparte Ampere
Renault hat das Führungspersonal seiner Elektroauto- und Softwaresparte Ampere vorgestellt. Luca de Meo, Vorstandsvorsitzender der Renault Group, übernimmt persönlich die Leitung des neuen Ampere-Führungsteams – er bekommt aber für das Tagesgeschäft zwei Manager zur Seite gestellt.
Josep Maria Recasens und Vincent Piquet werden zum Chief Operating Officer bzw. Chief Finance Officer ernannt, wie Renault mitteilt. Recasens war lange Zeit bei Seat tätig (unter anderem unter de Meo), bevor er 2021 zu Renault wechselte. Dort ist er seit Februar 2023 Chief Strategy Officer, zudem leitet der Spanier den Vertrieb auf der Iberischen Halbinsel. Piquet ist nach einer Karriere im General-Electric-Konzern seit 2019 bei Renault, zum 1. April 2022 wurde er zum CFO der Marke Renault ernannt und berichtet an de Meo sowie Thierry Piéton, CFO der Renault Group. „Diese Ernennungen auf höchster Ebene der Gruppe gewährleisten die beste Unterstützung bei der Umsetzung des innovativen und profitablen Plans von Ampere, einschließlich des geplanten Börsengangs“, so die Franzosen.
Zudem gibt es ein Update zum Zeitplan: Die Ausgliederung von Ampere ist für das zweite Halbjahr 2023 geplant. Dann wird Ampere auf einem speziellen Kapitalmarkttag weitere Einzelheiten bekannt geben. Genau terminiert ist diese Veranstaltung aber noch nicht.
Luca de Meo stellt in seinem Statement die Vorarbeit der vergangenen zwei Jahre in den Vordergrund, dank der Ampere mit einer hochintegrierten EV-Lieferkette starten könne. So kann Renaults EV-Sparte von Anfang an auf die bereits vorhandene Produktions-Infrastruktur zurückgreifen, etwa das eMobility-Cluster ElectriCity in Nordfrankreich, wo der Renault 5 und Renault 4 gebaut werden sollen. Dort können bis zu 400.000 E-Autos pro Jahr gefertigt werden, 80 Prozent der Lieferanten sollen aus einem Umkreis von 300 Kilometern kommen.
„Die Kombination der Agilität eines Pure Players mit den Stärken eines etablierten OEM macht Ampere einzigartig“, so der Manager. „Jetzt gehen wir in den Ausführungsmodus. Je mehr wir uns konzentrieren, desto offensichtlicher werden die Chancen für Ampere, den Übergang zu Elektroautos und Software voranzutreiben.“
Erste konkrete Infos zur Zukunft von Ampere hatte Renault bereits im November 2022 veröffentlicht. In seiner aktuellen Mitteilung hebt der französische Autobauer das Ziel einer Kostensenkung bei der nächsten E-Auto-Generation um 40 Prozent pro Fahrzeug hervor. Ampere strebt bis zum Jahr 2030 eine durchschnittliche jährliche Umsatzwachstumsrate von 30 Prozent an. Da 80 Prozent der Investitionen bereits getätigt sind, soll Ampere bereits 2025 Gewinne machen und 2030 eine Marge im zweistelligen Bereich erzielen.
Das Team von Ampere soll rund 10.000 Mitarbeitende umfassen, davon ein Drittel Ingenieure. Diese sollen nicht nur im Bereich E-Antriebe entwickeln, sondern Ampere auch zu einem wichtigen Player bei den „Software Defined Vehicles“ machen. Als konkrete Hardware-Entwicklungsziele nennt Renault in der Mitteilung unter anderem die Reduzierung der Teilevielfalt um etwa 30 Prozent, eine Fertigungsdauer von maximal zehn Stunden je Fahrzeug und einen Antriebs-Wirkungsgrad von über 90 Prozent von der Batterie bis zum Rad. Außerdem sollen die Ingenieure aktuelle und kommende Batterietechnologien erkunden – „von Natrium-Ionen- bis hin zu Festkörperbatterien“.
renaultgroup.com
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