China: Kaufsteuerbefreiung für NEVs wird verlängert

Bild: Nio

Die Regierung Chinas verlängert die Befreiung der New Energy Vehicles (BEV, FCEV und PHEV) von der Kaufsteuer um weitere vier Jahre. Es ist derzeit der einzige verfügbare Anreiz für NEVs in China und sollte ursprünglich Ende des Jahres auslaufen.

Das chinesische Finanzministerium hat den Plan nun offiziell bestätigt, nachdem dieser bereits Anfang Juni durchgesickert war. Demnach läuft die Förderung noch bis Ende 2027. Laut dem stellvertretenden Finanzminister Xu Hongcai werden sich die Steuererleichterungen auf insgesamt 520 Milliarden Yuan belaufen. Das sind umgerechnet rund 66,24 Milliarden Euro.

Konkret werden New Energy Vehicles mit einem Kaufdatum zwischen dem 1. Januar 2024 und dem 31. Dezember 2025 von der Kaufsteuer befreit, wobei die Steuerbefreiung auf maximal 30.000 Yuan (umgerechnet rund 3.800 Euro) pro Pkw gedeckelt wird. Für NEVs mit einem Kaufdatum zwischen dem 1. Januar 2026 und dem 31. Dezember 2027 wird die Fahrzeug-Kaufsteuer in Höhe der Hälfte des normalen Satzes erhoben, wobei die Steuerermäßigung für jeden neuen NEV-Pkw 15.000 Yuan nicht überschreiten wird.

„Dies wird das Wachstum der Elektroautos in China fördern“, sagte Susan Zou, Vizepräsidentin des Marktforschungsunternehmens Rystad Energy, der Nachrichtenagentur „Reuters“. Sie rechnete mit einem Wachstum der Elektroauto-Verkäufe von 30 Prozent im Jahr 2024. Zuvor wurde das Wachstum auf 15 Prozent geschätzt.

Darüber hinaus können Autos, bei denen die Batterie ausgetauscht werden kann, zusätzliche Unterstützung erhalten. Voraussetung ist, dass die Karosserie und die Batterie separat gekauft werden, berichtet „CN EV Post“. Das war auch schon zuvor der Fall, weswegen einige Unternehmen bereits in der Vergangenheit getrennte Rechnungen ausgestellt hatten, damit die Verbraucher den weiteren Zuschuss beantragen konnten. Damit ist jetzt wohl Schluss und von nun an gibt es die finanzielle Unterstützung nur, wenn die Batterien auch wirklich austauschbar sind.

Nicht alle NEV-Modelle sind automatisch von der Kaufsteuer ausgenommen: Die betroffenen Modelle müssen in dem vom Ministerium für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) und der staatlichen Steuerverwaltung veröffentlichten und regelmäßig aktualisierten Katalog gelistet sein.

Der Katalog wurde einst mit der offiziellen Begründung eingeführt, dass sich die Verbraucher so über die berechtigten Fahrzeuge informieren können sollen. Mit diesem Schritt behalten sich die Behörden aber auch das Recht vor, einige Fahrzeuge von der Steuerregelung auszuschließen. Für die in dem Katalog aufgeführten Modelle können die Hersteller oder Importeure die Steuerbefreiung beantragen, die dann nochmals vom MIIT geprüft und in einem letzten Schritt von der zuständigen Steuerbehörde genehmigt wird.

In China beträgt die Standard-Kaufsteuer für Fahrzeuge 10 Prozent, was auch für konventionelle Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor gilt. Die Steuerbefreiung für NEVs gibt es seit 2014, um die Verbreitung energieeffizienter Autos zu fördern. Sie wurde zuvor schon dreimal verlängert, zuletzt in 2022.

Im Gegensatz zur Kaufsteuerbefreiung wurden die lukrativeren Kaufprämien in China für dieses Jahr nicht mehr erneuert. Die Regierung hatte die Prämien über die Jahre abgeschmolzen, was teils enorme Folgen bei der Nachfrage hatte. Ursprünglich sollte die Subvention bereits Ende 2020 auslaufen, wurde aber im Zuge des Corona-Konjunkturpaketes der chinesischen Regierung bis Ende 2022 verlängert – darüber hinaus aber nicht mehr.
reuters.com, cnevpost.com

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