CATL plant zwei Lithium-Werke in Bolivien

Der chinesische Batterieriese CATL plant eine Investition in Höhe von 1,27 Milliarden Euro zur Erschließung der großen, aber weitgehend unangetasteten Lithiumvorkommen Boliviens. Dabei hat CATL offenbar den Rückhalt der bolivianischen Regierung, um zwei Werke zur Gewinnung von Lithium aus Sole zu bauen.

Nach einem Treffen mit CATL-Führungskräften bestätigte der bolivianische Präsident Luis Arce die Zusage zum Bau von zwei Lithium-Werken zur Gewinnung von Mineralien aus den Salzseen des Landes in Uyuni und Oruro. Nach Angaben des Energieministeriums des Landes könnte der Bau beider Anlagen bereits im Juli beginnen, wobei die Gesamtinvestitionen während des industriellen Prozesses des Projekts auf rund 9,9 Milliarden Dollar (9,0 Milliarden Euro) steigen werden. Laut einem Tweet von Luis Acre werde CATL die Möglichkeit prüfen, die Investitionen bis 2028 zu erhöhen.

Im Januar hatte das staatliche bolivianische Lithiumunternehmen Yacimientos del Litio Bolivianos (YLB) ein Partnerschaftsabkommen mit einem chinesischen Konsortium unterzeichnet. Dieses Abkommen gilt nun als Grundlage der Ankündigung: Danach würde CATL mehr als eine Milliarde Dollar (derzeit 910 Millionen Euro) in die erste Phase des Projekts investieren und im Gegenzug die Rechte für die Entwicklung der beiden Lithium-Werke erhalten, die jeweils bis zu 25.000 Tonnen Lithiumkarbonat in Batteriequalität pro Jahr produzieren könnten.

CATL produziert derzeit kein Lithium selbst, hat jedoch in eine Reihe von chinesischen Projekten investiert. Mit den Projekten in Bolivien würde CATL wie der heimische Konkurrent BYD direkt in die Rohstoff-Lieferkette einsteigen. In welchen CATL-Werken das bolivianische Lithium weiterverarbeitet werden soll – etwa in China oder in Nordamerika – ist derzeit nicht bekannt.

Im Oktober 2019 hatte Boliviens Regierung ein Joint Venture zur Lithiumgewinnung mit dem deutschen Unternehmen ACI Systems Alemania (ACISA) per Dekret gestoppt. 2021 gab es zwar wieder eine Annäherung, doch umgesetzt wurde das Projekt bisher nicht.

Bolivien verfügt über rund ein Drittel der weltweiten Lithium-Reserven. Der Großteil davon liegt im Salar de Uyuni, dem größten geschlossenen Lithium-Vorkommen der Welt. Der Versuch, die Lithium-Vorkommen in Bolivien nach dem annullierten ACISA-Vertrag aus eigener Kraft zu fördern, haben bislang nur geringere Fördermengen erbracht.
reuters.com

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