Ionity setzt künftig auch auf Alpitronic Hypercharger

Ionity wird künftig auch Ladesäulen von Alpitronic installieren. Wie das Schnelllade-Netzwerk ankündigt, sollen noch in diesem Jahr erste Alpitronic-Säulen an Ionity-Standorten errichtet werden.

Details zur Anzahl und zu den Standorten nennt Ionity in einem LinkedIn-Post bislang nicht. Das HPC-Joint-Venture von Audi, BMW, Ford, Hyundai-Kia, Mercedes-Benz und Porsche erweitert damit die Lieferantenbasis, um den Ausbau seines Netzwerks zu beschleunigen. Bisher setzt Ionity hauptsächlich auf Hardware von Tritium und ABB.

„Um das weitere Wachstum zu beschleunigen, wird Ionity mit Alpitronic zusammenarbeiten, die für zuverlässige und effiziente Schnellladelösungen bekannt sind, wie z. B. den hochmodernen Hypercharger HYC400“, heißt es in dem Post. Es wird zwar nicht ausdrücklich bestätigt, aber zumindest nahegelegt, dass Ionity auch den HYC400 nutzen wird.

Alpitronic hat sich mit seinen HPC-Säulen Hypercharger HYC150 und HYC300 in der Branche einen sehr guten Ruf erarbeitet. Die Produkte gelten als zuverlässig, zudem ist kein externer Schaltschrank nötig, sondern nur eine Trafostation zum Anschluss an das Stromnetz. Das vereinfacht die Tiefbauarbeiten und senkt somit die Installationskosten. Große Anbieter wie EnBW und Aral Pulse haben sehr früh im großen Stil auf die Hypercharger gesetzt, andere Anbieter wie Fastned und Allego haben inzwischen ihr Portfolio um die Schnelllader aus Südtirol erweitert.

Den von Ionity erwähnten HYC400 mit einer Spitzenleistung von 400 kW hatte Alpitronic erstmals im Mai 2022 angekündigt, seit diesem April ist das neue Spitzenprodukt offiziell auf dem Markt. Bei der Ladesäule geht es weniger um die Spitzenleistung, sondern um die geteilte Leistung, wenn beide Ladepunkte belegt sind: Dann stehen immer noch 200 kW zur Verfügung, was nicht nur von immer mehr Fahrzeugen unterstützt wird, sondern auch eine Vorgabe im geplanten „Deutschlandnetz“ ist.

Dass die Ladeleistung geteilt werden kann, ist für viele Elektroautofahrer normal, für Ionity würde es aber eine Abkehr von der bisherigen Strategie bedeuten: Der Anbieter hatte sich damit gerühmt, dass es eben kein „Power Sharing“ gebe und an jedem Ladepunkt zu jeder Zeit die angegebene Ladeleistung (von 350 kW) zur Verfügung stehe. Möglich, aber nicht bestätigt ist, dass Ionity seine Hypercharger mit nur einem CCS-Ladekabel ordert und somit das bei den Alpitronic-Säulen technisch vorgesehene Power Sharing nicht umgesetzt wird.

Ionity hatte im Herbst 2021 eine 700 Millionen Euro schwere Investition von seinen Anteilseignern aus der Autoindustrie und dem neuen Partner Blackrocks erhalten, um sein Netzwerk bis 2025 auf rund 1.000 Standorte mit insgesamt 7.000 Ladepunkten auszubauen.
linkedin.com

4 Kommentare

zu „Ionity setzt künftig auch auf Alpitronic Hypercharger“
Matthias
23.06.2023 um 13:15
auch IONITY hat ein Powersharing. Nämlich das vom Trafo. Der kann nicht alle Säulen gleichzeitig mit 350kW versorgen.
jk
23.06.2023 um 14:34
Ionity selber hat bereits erläutert, dass die natürlich Powersharing betreiben. Gab ein interessantes Interview mit Björn Nyland. Ist ja auch vollkommen verständlich. Warum man damit wirbt, dass es anders sei verstehe ich nicht.
Martin
26.06.2023 um 08:24
Wer schon mal als Letzter zu einem IONOTY Ladepark gekommen ist um dann mit 30kW herumzueiern, kann den betreffenden Absatz so nicht unterschreiben.
Jürgen Baumann
28.06.2023 um 14:55
Kritik an den IONITY Parks sind die grundsätzlich fehlenden Dächer. Offenbar sind Kunden von IONITY grundsätzlich resistent gegen Wind, Regen, Hagel, Schnee und übermässige Sonne. Das gilt insbesondere auch im Sommer für die Fahrzeuge, die in der prallen Sonne stehen bleiben. Ausserdem scheinen sie gerne ihre eigene Infrastruktur mit der Witterung zu stressen. Letzes Beispiel einer frisch eröffneten Station ist die bei Trollveggen in Norwegen. Als Ausgleich gibt es ein durchaus mediokres Ladeerlebnis zu "ausgezeichneten" Preisen. Und nur 20 kW Ladeleistung sind mir auch schon begegnet - ohne weitere Fahrzeuge an dem Ladepark. Das war in Briviesca Sur in Spanien. Datum: 18.05.22.

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