Tesla schafft im Q2 neuen Rekord bei Produktion und Auslieferung
Tesla hat im zweiten Quartal 2023 neue Bestwerte bei der Produktion und den Auslieferungen seiner Elektroautos erreicht. 479.700 produzierte Fahrzeuge von April bis Juni bedeuten einen Zuwachs um 38.892 gegenüber dem bisherigen Rekordquartal.
Das war bekanntlich das Q1/2023 mit seinerzeit 440.808 produzierten und 422.875 ausgelieferten Elektroautos. Auch bei den Auslieferungen steht mit 466.140 Fahrzeugen ein neuer Rekordwert zu Buche (+43.265 gegenüber dem Zeitraum Januar bis März 2023). Damit hat Tesla bisher in beiden Quartalen diesen Jahres mehr Autos gebaut als ausgeliefert – konkret sind es 31.493 Fahrzeuge.
Nach Baureihen aufgeschlüsselt stellt sich die Lage wie folgt dar: Von den Oberklasse-Modellen Model S/X wurden im Q2 19.489 Einheiten gebaut und 19.225 Fahrzeuge ausgeliefert. Beide Baureihen laufen nach wie vor nur im früheren Tesla-Stammwerk im kalifornischen Fremont vom Band. Von den Mittelklasse-Baureihen Model 3/Y, wo vor allem das Model Y in inzwischen vier Werken weltweit gebaut wird, liefen zwischen April und Juni 460.211 Einheiten vom Band und es wurden 446.915 Exemplare an Kunden übergeben. Damit hätten selbst schon die beiden kleineren Tesla-Modelle für einen neuen Quartalsrekord gereicht, die knapp 20.000 Model S/X wären dafür nicht nötig gewesen.
In den bekannt kurz gehaltenen Pflichtmitteilungen zu Produktion und Auslieferung eines Quartals gibt Tesla oft in ein oder zwei Sätzen eine kurze Einschätzung zum Geschäftsverlauf, etwa dass die Produktion in einem Werk skaliert werden konnte oder das Unternehmen eine neue Logistikkette für die Auslieferungen etabliert hat. In diesem Fall gibt es jedoch keinerlei Zusatz-Informationen. Die Mitteilung besteht aus einem Satz („Im zweiten Quartal haben wir fast 480.000 Fahrzeuge produziert und über 466.000 Fahrzeuge ausgeliefert.“), der kurzen Tabelle mit der Modell-Aufteilung und dem Verweis auf die Veröffentlichung der Q2-Finanzergebnisse, die am 19. Juli erfolgen soll.
Erst dann wird womöglich klar, wie der erneute Auslieferungsrekord zustande kam: Denn Tesla greift anders als früher inzwischen auch zu klassischen Vertriebsaktionen wie Rabatten – nicht auf frei konfigurierbare Neuwagen, allerdings werden Bestandsfahrzeuge zum Quartalsende einige Tausend Euro günstiger angeboten. Und da bei Tesla die Variantenvielfalt bekanntlich gering ist, kann auch im Bestand das eigene Wunschfahrzeug oftmals günstiger erworben werden. Gute Verkaufszahlen sind bei Tesla immer noch wichtig für den Aktienkurs, wenn auch weniger relevant als noch vor einigen Jahren.
Mit Rekorden in den bisherigen zwei Quartalen überrascht es kaum, dass Tesla auch aufs Halbjahr gesehen neue Bestwerte erzielt hat: Aufsummiert wurden 920.508 Elektroautos gebaut und 889.015 davon ausgeliefert. Damit liegt der Autobauer nicht nur auf Kurs, das im Januar ausgegebene Jahresziel von 1,8 Millionen BEV in 2023 zu erreichen (oder mit dem sonst üblichen Push zum Jahresende womöglich zu übertreffen), sondern zeigt auch weiterhin ein enormes Wachstum: Im Gesamtjahr 2021 lagen die Auslieferungen noch bei 936.172 Fahrzeugen – 18 Monate später wurde dieser Wert fast in einem halben Jahr erreicht. Das 2020er-Ergebnis von 499.550 Fahrzeugen könnte gemessen am Q2-Ergebnis im laufenden Jahr in nur einem Quartal erreicht werden. Und die 1,31 Millionen Fahrzeuge in 2022 dürften dieses Jahr schon im Laufe des dritten Quartals erreicht werden.
Und mit den angepeilten (und nach derzeitigem Jahresverlauf realistischen) 1,8 Millionen Fahrzeugen würde Tesla eine weitere, prestigeträchtige Marke erreichen: Dann würde Tesla, 2020 wohlgemerkt noch bei weniger als einer halben Million Autos, vermutlich Audi überholen. Die Ingolstädter lagen 2022 bei 1,61 Millionen Fahrzeugen, Tendenz stagnierend.
tesla.com
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