VW bringt MEB-Modelle nach Südamerika

Die Marke VW hat eine Investition über eine Milliarde Euro bis 2026 für eine Produktoffensive in Südamerika angekündigt. Noch in diesem Jahr sollen in Brasilien die Elektromodelle ID.4 und ID. Buzz im Abo angeboten werden.

Bis 2025 will Volkswagen in Südamerika 15 neue Elektro- und sogenannte Flex-Fuel-Fahrzeugmodelle (Verbrenner, die mit Ethanol oder Benzin sowie beliebigen Mischungen dieser Kraftstoffe betrieben werden können) auf den Markt bringen. Mittelfristig will VW in Südamerika auch Hybrid-Fahrzeuge anbieten.

Dass die Flex-Fuel-Verbrenner und Hybride eine große Rolle in den Plänen einnehmen, begründet VW mit den Marktbedingungen. Das Unternehmen erwartet, dass die Transformation in Richtung reiner E-Antriebe in Brasilien „weniger dynamisch als in Europa“ verlaufen wird – der Gesamtmarktanteil reiner BEV-Fahrzeuge 2033 wird auf rund vier Prozent geschätzt. „Volkswagen will jedoch im BEV-Segment schneller wachsen als der Markt“, heißt es in der Mitteilung.

Welche Stückzahlen des ID.4 und ID. Buzz VW zunächst plant, zu welchen Preisen die Fahrzeuge angeboten werden und aus welchen Werken sie stammen, gibt das Unternehmen in der Mitteilung nicht an. Dass die Fahrzeuge zunächst im Abo angeboten werden sollen, liegt am bisherigen Erfolg dieses Geschäftsmodells mit Verbrennern: VW gibt an, dass in 2022 bereits mehr als 3.000 Auto-Abos in Brasilien abgeschlossen wurden – im laufenden Jahr soll die Zahl um rund 150 Prozent steigen.

Welcher Anteil der Milliarden-Investition in den eMobility-Vertrieb oder weitere Projekte rund um die Elektromobilität fließen wird, ist nicht bekannt. Als ein Schwerpunkt der Produktoffensive werden das A0- und A-Segment sowie CUV/ SUV genannt – „dem am stärksten wachsenden Marktsegment weltweit“. Das A0-Segment macht bereits jetzt fast 40 Prozent des südamerikanischen Marktes aus und wird laut ebenfalls weiter überproportional zum Markt wachsen. Das wird aber vorrangig mit den Flex-Fuel-Verbrennern geschehen – die Treibhausgasemissionen sollen laut VW im Vergleich zu Benzin um bis zu 80 Prozent sinken.

„Mit der Produktoffensive bringen wir extrem attraktive Fahrzeuge für die Kundinnen und Kunden in Brasilien und ganz Südamerika. Damit beschleunigen wir die Transformation in Richtung CO2-freier und vollvernetzter Mobilität“, sagt Alexander Seitz, Executive Chairman Volkswagen Group South America. „Und wir kommen gut dabei voran. So ist der neue Polo aktuell bereits das meistverkaufte Auto in Brasilien. Die Einführung des Bestsellers ID.4 und des ikonischen ID. Buzz auf dem brasilianischen Markt wird uns weiteres Momentum bringen.“
volkswagen-newsroom.com

2 Kommentare

zu „VW bringt MEB-Modelle nach Südamerika“
Knut Stoll
05.07.2023 um 07:11
Bin gespannt. Südamerika dürfte neben Afrika, Teilen Asiens und einigen anderen Märkten eine Region sein, wo sich Elektromobilität nur relativ langsam durchsetzen mag und der Verbrenner noch lange eine dominierende Rolle spielen wird.
Ralf Zurl
05.07.2023 um 09:53
Das sehe ich auch so. Aber es ist natürlich kein homogener Markt. Es gibt durchaus sehr wohlhabende Bevölkerungsgruppen in einigen südamerikanischen Ländern, städtisches Umland und Metropolregionen, technikaffine Menschen in großer Zahl, also Potential für neue Technologien am Markt.

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