Hitachi fertigt Zug mit flexiblem Antrieb / Roll-out in Italien

Hitachi Rail hat die Produktion eines Zugs mit einem flexiblen Antriebskonzept gestartet. Der Masaccio sei kein Hybrid, sondern ein „Tribrid“, teilt der Hersteller mit. Denn er kann flexibel via Oberleitung, Batterie-elektrisch oder teilelektrisch als Dieselhybrid betrieben werden.

Die ersten 20 Exemplare des Masaccio hat Hitachi Rail – eine italienische Tochter des Hitachi-Konzerns – in seinen Werken in Neapel und in Pistoia bei Florenz für die italienische Bahngesellschaft Trenitalia produziert, die den Zug nun in ganz Italien einsetzt. Die Lieferung ist Teil eines Rahmenvertrags im Gesamtwert von 1,23 Milliarden Euro mit Trenitalia über bis zu 135 Züge. In zwei Jahren will Hitachi zudem eine Weiterentwicklung des Masaccio präsentieren, die die dann rein Batterie-elektrisch unterwegs ist. Dazu gleich mehr.

Für Italien sind drei- und vierteiligen Züge mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h und einer Platzkapazität für 300 Personen gebaut worden. Zur Technik nennt Hitachi keine Details. Zu den Ausstattungsmerkmalen gehören unter anderem „ein größeres Fassungsvermögen für Gepäck und Fahrräder, eine Klimaanlage sowie mehr USB- und Steckdosen für mehr Konnektivität“. Der von Trenitalia bestellte Batterie-Hybrid-Zug werde die Kohlendioxidemissionen und den Kraftstoffverbrauch um 50 % reduzieren und in der Lage sein, Bahnhöfe vollständig mit Batteriestrom anzufahren und wieder zu verlassen, teilt der Hersteller mit.

Die Batterien sollen auch helfen, die „die Beschleunigung und die Leistung des Zuges gegenüber bestehenden Dieselzügen zu verbessern“. Es klingt in der Mitteilung von Hitachi Rail also durch, dass die Batterien vor allem unterstütztend agieren sollen. Eine Reichweite im reinen Batterie-Modus wird ergo auch nicht genannt.

Anders bei einer weiterentwickelten Version des Masaccio, die in zwei Jahren präsentiert werden soll. Für diese reine BEV-Variante stellt Hitachi Rail eine Reichweite von „über 100 Kilometern“ in Aussicht. Außerdem soll die Technologie nachrüstbar sein, was laut Hitachi Rail bedeutet, „dass die heutigen Hybridzüge in Zukunft wahrscheinlich nur noch Batterie-betrieben sein werden“.

Für Luca D’Aquila, Chief Operating Officer der Hitachi Rail Group und CEO von Hitachi Rail Italy, ist die Einführung des Masaccio-Batteriezuges ein wichtiger Schritt in den Bemühungen seines Unternehmens, den europäischen Schienenverkehr zu dekarbonisieren. „Angesichts der Tatsache, dass rund 40% der Regionalstrecken auf dem gesamten Kontinent noch nicht elektrifiziert sind, kann die Batterie-Hybrid-Technologie einen unmittelbaren Einfluss haben.“ In Italien trage der Tribrid-Zug dazu bei, die Kohlendioxidemissionen im Vergleich zu bestehenden Dieselzügen um 50% zu senken. „Wir wissen, dass die Verbraucher zunehmend Wert auf die Nachhaltigkeit ihrer Reiseentscheidungen legen. Mit Zügen wie dem Masaccio können wir sicherstellen, dass komfortable, saubere und effiziente Züge für so viele Menschen wie möglich in ganz Europa eine Option darstellen.“
hitachirail.com

2 Kommentare

zu „Hitachi fertigt Zug mit flexiblem Antrieb / Roll-out in Italien“
F.X. Wyss
06.07.2023 um 23:37
Zuallererst mal den Bahnhof Domodossola modernisieren inkl. behindertengerecht umbauen. Schrecklich seit 50 Jahren kein Unterhalt.Rom soll sich schämen Randregionen so zu vernachlässigen.
Tom
07.07.2023 um 17:01
...Thema verfehlt!

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