Stellantis und LGES nehmen Bauarbeiten in Kanada wieder auf
Stellantis und LG Energy Solution haben die zwischenzeitlich unterbrochenen Bauarbeiten an ihrer gemeinsamen Batteriezellenfabrik in Windsor in der kanadischen Provinz Ontario wieder aufgenommen. Mit der kanadischen Regierung wurde eine Einigung über die geforderten höheren Subventionen erzielt.
Das teilt Stellantis North America mit, Details zu der Einigung und dem neuen Subventionspaket werden aber nicht genannt. Wie CBC berichtet, beläuft sich die neue Gesamtförderung auf 15 Milliarden kanadische Dollar (10,4 Milliarden Euro). Demnach erklärte der Minister für wirtschaftliche Entwicklung in Ontario, Victor Fedeli, die Provinz werde über einen Zeitraum von zehn Jahren bis zu fünf Milliarden CAD (3,46 Milliarden Euro) an Steuervergünstigungen auf der Grundlage der Produktion bereitstellen. Die anderen zehn Milliarden Dollar (6,93 Milliarden Euro) an Steuererleichterungen würden von der Bundesregierung kommen. „Das ist nicht vergleichbar mit den Fördergeldern, die die Provinz und der Bund dem Batterieunternehmen zur Verfügung gestellt haben“, so Fedeli. „Wir haben 500 Millionen Dollar in Kapital investiert. Das ist wie ein Leistungsanreiz oder eine Steuervergünstigung. Es ist kein Scheck per se.“
Wie berichtet hatte NextStar Energy, das Batterie-Joint Venture von Stellantis und LG Energy Solution, die Arbeiten an der 45-GWh-Zellfabrik in Windsor Mitte Mai unterbrochen. Hintergrund war, dass die kanadische Bundesregierung und die Provinzregierung von Ontario die doppelt so große VW-Batteriefabrik in St. Thomas mit bis zu 13,7 Milliarden CAD fördern – davon 13 Milliarden CAD als Subventionen und 700 Millionen CAD als direkte Zuschüsse. Das sei in etwa die Höhe, die VW von der US-Regierung erhalten hätte, wenn die Batteriefabrik in den Vereinigten Staaten entstanden wäre.
Stellantis und sein Batteriepartner LGES hatten die Windsor-Fabrik aber im März 2022 angekündigt, also bevor der Inflation Reduction Act in den USA mit seinen Förderungen in Kraft trat. Dennoch verlangten Stellantis und LGES Nachbesserungen – und hatten offenkundig Erfolg.
Wegen der erzielten Einigung werden die Bauarbeiten für das Werk mit sofortiger Wirkung wieder aufgenommen, so Stellantis. Der Produktionsstart ist für 2024 geplant. „Der IRA hat die Landschaft für die Batterieproduktion in Nordamerika grundlegend verändert und es zu einer Herausforderung gemacht, in Kanada hochmoderne Batterien zu wettbewerbsfähigen Preisen ohne entsprechende staatliche Unterstützung herzustellen“, sagt Mark Stewart, Chief Operating Officer von Stellantis North America. „Wir freuen uns, dass die Bundesregierung mit Unterstützung der Provinzregierung zurückgekommen ist und ihrer Zusage nachgekommen ist, gleiche Wettbewerbsbedingungen mit der IRA zu schaffen. Diese gemeinsame Anstrengung ermöglichte den Abschluss des Vertrags und wir nehmen nun die Bauarbeiten auf dem Gelände in Windsor wieder auf.“
„Es ist ein guter Tag nicht nur für unser Joint Venture, sondern auch für Kanada“, sagt Dong-Myung Kim, Präsident und Leiter der Advanced Automotive Battery Division von LG Energy Solution. „Wir freuen uns, den Bau des ersten großen Batteriewerks des Landes endlich voranzutreiben und ein zentraler Teil des lokalen Batterieökosystems zu sein. Wir danken der Bundes- und Landesregierung für die Zusammenarbeit und allen, die unermüdlich daran gearbeitet haben, diesen Deal zu verwirklichen.“
stellantisnorthamerica.com, cbc.ca
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