Kenia forciert Rollout von 100.000 E-Motorrädern und -TukTuks
In Kenia sollen innerhalb der nächsten sechs Jahre 100.000 elektrische Motorräder und TukTuks auf die Straßen kommen. Das sieht ein gemeinsames Projekt der kenianischen Bank KCB mit dem Ausbildungs- und Forschungsinstitut der Vereinten Nationen (UNITAR) vor.
Konkret wird die KCB über lokale Händler „grüne Kredite“ für den Erwerb von insgesamt 100.000 E-Motorrädern und E-TukTuks vergeben. Das Projekt mit einer Laufzeit von sechs Jahren wird in Machakos nahe der Hauptstadt Nairobi beginnen und soll anschließend sukzessive in ganz Kenia ausgerollt werden. Den Weg für das Projekt bereitet habe der kenianische Kabinettssekretär für Straßen und Verkehr, Kipchumba Murkomen, heißt es in lokalen Medienberichten.
„Die Regierung hat der Einführung der E-Mobilität Vorrang eingeräumt, um eine Reihe von Zielen zu erreichen. Die Kohlenstoffemissionen müssen bis 2030 um 32 % gesenkt werden. Im Jahr 2022 wurden die Emissionen im Verkehrssektor auf 1,26 Millionen Tonnen Kohlendioxid geschätzt“, wird Murkomen etwa bei „Business Today“ zitiert. Ein weiterer Ansatzpunkt ist der ÖPNV. So hat etwa das schwedisch-kenianische Technologieunternehmen Roam (ehemals Opibus) vergangenes Jahr die Markteinführung eines vollelektrischen Nahverkehrsbusses publik gemacht. Zum Einsatz kommt der Roam Rapid zunächst in der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Außerdem hat Roam vor wenigen Monaten in Nairobi auch das größte E-Motorradwerk Ostafrikas eröffnet. Ob der Hersteller die E-Zweiräder für das eingangs genannte Projekt zuliefert, geht aus den Medienberichten nicht hervor.
Sicher ist: Die Bank KCB spielt in dem Projekt eine Schlüsselrolle. Sie habe sich das Ziel gesetzt, bis 2025 ein Viertel ihres gesamten Kreditportfolios in umweltfreundliche Investitionen umzuwandeln, heißt es in Medienberichten. „Die Initiative steht im Einklang mit unserer Verpflichtung, unser grünes Kreditportfolio zu vergrößern, indem wir mit gleichgesinnten Partnern zusammenarbeiten, um die Schaffung grüner Arbeitsplätze zu fördern und die Netto-Null-Ambitionen zu erreichen“, so Paul Russo, CEO der KCB-Gruppe.
Mehr als 60 jugendliche Fahrer aus ganz Nairobi seien die ersten Empfänger der elektrischen Boda-Bodas gewesen, nachdem sie eine umfassende Schulung zu Elektrofahrrädern, Rechtsstaatlichkeit, Kundenservice und Konfliktlösung absolviert hatten, meldet Die Bank. Grundsätzlich müssen alle an dem Programm interessierten Personen im Rahmen des sogenannten „2jiajiri“-Jugendprogramms der KCB Foundation diese Schulung besuchen, um sich für ein Darlehen zu qualifizieren.
Das 100.000-E-Zweirad-Ziel in Kenia ist nicht das erste angekündigte E-Motorrad-Projekt in Afrika: In Ugandas Hauptstadt Kampala sollen wie berichtet binnen fünf Jahren 140.000 Motorrad-Taxis mit Verbrennungsmotor durch rein elektrische Exemplare ersetzt werden.
businesstoday.co.ke, allafrica.com
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