Marelli präsentiert neues Wärmemanagementmodul für E-Autos

Der Automobilzulieferer Marelli hat sein neues integriertes Wärmemanagementmodul namens iTMM für Elektrofahrzeuge vorgestellt. Das System vereint das Thermomanagement für den E-Antrieb, die Batterie und den Fahrzeug-Innenraum in einer Komponente.

Damit soll nicht nur ein kompakteres System mit geringerem Bauraumbedarf möglich werden, sondern laut Marelli auch ein effizienteres Wärmemanagementsystem – so soll letztendlich die Reichweite um bis zu 20 Prozent erhöht werden können. So gibt es der Zulieferer – mit der Einschränkung auf „winterliche Bedingungen“ zumindest in der Mitteilung an. Eine Vergleichsbasis wird allerdings nicht erwähnt. Somit bleibt offen, ob die 20 Prozent Verbesserung in Relation zu einer früheren Generation oder ganz ohne Thermomanagement erzielt werden können. Zudem werden in der Mitteilung neben jenen 20 Prozent keine weiteren Daten zu Abmessungen, Gewicht oder Leistung genannt.

Herzstück der Marelli-Lösung ist eine intelligente Ventilanordnung, die wassergekühlte Wärmetauscher wie den Kühler oder den wassergekühlten Kondensator miteinander verbindet – anstatt für jeden Kühlkreislauf einen separaten Wärmetauscher zu nutzen. „Durch die Verwendung dieses kombinierten Ventils, das bis zu sechs Kanalkombinationen verwaltet, verbindet das iTMM die drei Systeme [für den E-Antrieb, die Batterie und den Fahrzeug-Innenraum] effizient und nutzt ihre Synergien und gemeinsamen Komponenten, um ein optimiertes Energiemanagement zu erreichen. Dies reduziert die Gesamtkomplexität des Systems und gewährleistet gleichzeitig eine ideale Kühlung des elektrischen Antriebsstrangs, hohe Sicherheit und ultraschnelles Laden der Batterie sowie einen optimalen thermischen Komfort im Innenraum“, schreibt Marelli.

Da das Gesamtsystem aufgrund des hohen Integrationsgrades über weniger Teile verfügt und kompakter sowie leichter ist, sollen die OEM das iTMM einfacher in ihre Elektro-Architekturen integrieren können, verspricht der Zulieferer. Das Modul gewährleiste nicht nur „wettbewerbsfähige Systemkosten“, sondern erfülle „alle aktuellen Marktanforderungen, wie zum Beispiel ultraschnelles Laden mit Vorkonditionierung und die Einhaltung der OBD-Standards (On-Board-Diagnose)“.

Der Marelli-Konzern ist erst 2019 aus dem Zusammenschluss des italienischen Zulieferers Magneti-Marelli (der zuvor zu Fiat-Chrysler gehörte) und der japanischen Firma Calsonic Kansei (mit Wurzeln bei Nissan) entstanden. Marelli war zuvor einer der größten Zulieferer für Einspritzsysteme bei Verbrennungsmotoren. Seit dem Zusammenschluss wurde daran gearbeitet, das Angebot um Elektroantriebe zu erweitern.

In Köln verfügt Marelli über eine Produktionsstätte für elektrische Fahrzeugantriebe. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen zudem ein drahtloses Batteriemanagementsystem und einen 800-Volt-Wechselrichter mit Siliziumkarbid-Halbleitern vorgestellt.
marelli.com

1 Kommentar

zu „Marelli präsentiert neues Wärmemanagementmodul für E-Autos“
Andreas V.
10.07.2023 um 22:41
Schwacher Auftritt von Marelli, ohne Benennung irgendwelcher vergleichbarer Einzeldaten oder einer System-Referenz! Schade!

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