Schweiz: Post und Fenaco legen Schnellladenetze zusammen
Die Schweizer Post und die Agrargenossenschaft Fenaco wollen zusammen ein schweizweites Schnellladenetz für Elektrofahrzeuge knüpfen – und zu diesem Zweck ein Gemeinschaftsunternehmen aus der Taufe heben. Beide künftigen Gesellschafter verfügen bereits über Ladenetze, die sich derzeit im Aufbau befinden.
Geplant ist einer frisch unterzeichneten Absichtserklärung zufolge nun, diese Ladenetze gemeinsam zu vermarkten und sie sowohl Privatpersonen als auch Firmen zur Verfügung zu stellen. Die Schweizer Post und Fenaco beabsichtigen, dafür 2024 ein Joint Venture zu gründen und 150 Standorte mit jeweils unterschiedlich vielen Schnellladepunkten zur Verfügung zu stellen. Zum Zeitplan und zur angestrebten Ladeleistung äußern sich die Partner nicht.
Bekannt ist dagegen, dass sich die beiden Akteure mit ihren Schnellladern um die Abdeckung in Städten, Dörfern und ländlichen Regionen kümmern wollen, denn „viele Schnellladestationen befinden sich heute entlang der Autobahnen“, so das Duo. Mit den Filialen der Post und den Agrola-Tankstellen der Fenaco-Landi-Gruppe seien die Voraussetzungen für eine engmaschige Abdeckung gegeben. Durch die Bündelung ihrer Angebote könne man gemeinsam „einen großen Nutzen für die Bevölkerung schaffen“.
Die Zusammenarbeit zwischen der Post und Fenaco baut auf einer langjährigen Partnerschaft auf: In mehr als 400 Läden der Fenaco-Landi-Marke Volg werden beispielsweise Postdienstleistungen angeboten. Die Geschäfte sind in der Regel Dorfläden und Einkaufsstätten auf Kleinflächen in der Deutschschweiz und der Westschweiz.
Dass die Schweizer Post eine ambitionierte eMobility-Strategie verfolgt, ist bekannt. In der Alpennation sollen bis 2030 Post-Transporter mit Verbrennungsmotoren im Zulieferbetrieb ausgemustert und durch Fahrzeuge mit „umweltfreundlichen Antrieben“ ersetzt werden. Als Zwischenetappe strebt der Konzern an, bis 2025 Pakete in urbanen Gebieten möglichst nur noch mit E-Fahrzeugen auszuliefern. Ab 2040 will die Post dann komplett klimaneutral sein. In der aktuellen Mitteilung schreibt sie, dass „man in der Folge auch Ladestationen braucht – die Post rechnet derzeit mit insgesamt 10.000 Stück.“
Die Agrargenossenschaft Fenaco hat ihrerseits das Ziel gefasst, mit ihrer Energiedienstleistungs-Tochter Agrola nachhaltige Mobilität zu Konsumenten aufs Land zu bringen und so die Energiewende zu unterstützen. Konkrete Zielmarken – etwa für den Ausbau der Ladeinfrastruktur – werden in der aktuellen Mitteilung aber nicht genannt.
Grundsätzlich strebt der Bund an, die Anzahl öffentlich zugänglicher Ladestationen in der Schweiz von gegenwärtig rund 7.000 auf 20.000 im Jahr 2025 zu bringen.
post.ch, fenaco.com
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