Electreon elektrifiziert Autobahn südwestlich von Paris
Das auf die induktive Ladung von E-Fahrzeugen spezialisierte israelische Unternehmen Electreon hat seinen ersten Auftrag in Frankreich erhalten. Demnach soll Electreon sein Wireless Electric Road System (ERS) auf einem Abschnitt der Autobahn A10 südwestlich von Paris installieren.
Hierfür wurde das ERS der Israelis von Bpifrance, der französischen Investmentbank des öffentlichen Sektors zusammen mit den zuständigen französischen Ministerien ausgewählt. Electreon soll nach eigenen Angaben das Projekt zusammen mit den Partnern Vinci Autoroutes, Vinci Construction, Hutchinson und der Universität Gustave Eiffel umsetzen.
Electreon wird dabei sein „System der nächsten Generation“ mit deutlich erhöhter Stromübertragungskapazität, zusätzlichen Softwarefunktionen wie Echtzeitüberwachung und einer robusteren Architektur vorstellen, wie es in der Mitteilung heißt. Geplant ist, sowohl eine zwei Kilometer langen Streckabschnitt für dynamisches kabelloses Laden als auch eine stationäre induktive Ladestation einzurichten. Diese Ladeinfrastruktur soll alle Fahrzeugtypen und -klassen unterstützen.
Electreon wird über Partner aus der Automobilindustrie einen 40-Tonnen-Lkw sowie einen Bus bereitstellen. Zudem will das Unternehmen „mehrere führende Automobilpartner einladen, von den neuen Produktmöglichkeiten des Unternehmens zu profitieren“. Ob diese die Einladung annehmen und sich an dem Projekt beteiligen wollen, steht freilich noch nicht fest. In der Vergangenheit hat Electreon mehrere Projekte im Nutzfahrzeug-Bereich realisiert, aber auch mit Stellantis und Toyota zusammengearbeitet.
In der ersten Phase des Projekts wird es um das Laden kommerzieller E-Flotten während der Fahrt gehen. Die Israelis hoffen aber auf deutlich mehr als zwei Kilometer Autobahn: Das langfristige Ziel bestehe darin, das Wireless Electric Road System (ERS) auf allen wichtigen französischen Straßen einzusetzen, um den Personen- und Güterverkehr sowie die Schwerlastindustrie zu dekarbonisieren, heißt es in der Mitteilung.
„Drahtlose elektrische Straßensysteme sind im Hinblick auf wirtschaftliche und industrielle Auswirkungen besonders vielversprechend, da sie den Straßenverkehr durch dynamisches Laden von Elektrofahrzeugen dekarbonisieren und gleichzeitig die Abhängigkeit Europas von Rohstoffen verringern können, die für die Herstellung von Batterien benötigt werden (wie Lithium, Nickel und Kobalt)“, sagt Louis Du Pasquier, verantwortlicher Direktor für Dekarbonisierung bei Vinci Autoroutes. „Hinzu kommt die Schaffung von Arbeitsplätzen und industriellen Aktivitäten in Frankreich, wo die Komponenten dieser Systeme hergestellt werden können.“
prnewswire.co.uk
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