Hamburger Flughafen plant nächstes H2-Projekt
Der Hamburger Flughafen hat den nächsten Schritt angekündigt, um zu einem Wasserstoff-Hub im Bereich der allgemeinen Luftfahrt zu werden. Im Rahmen des „Baltic Sea Region Project“ sollen ländliche Ostsee-Regionen mit Wasserstoff-betriebenen Klein-Flugzeugen besser an bestehende Luftfahrt-Hubs angebunden werden.
Startschuss des etwa dreijährigen Projekts, das vom Hamburg Airport initiierte und von der EU gefördert wird, ist voraussichtlich im November 2023, wie es in der Mitteilung heißt. Beteiligt sind neben Hamburg Airport weitere 16 Projektpartner und 24 assoziierte Organisationen. Das Projektbudget beläuft sich auf bis zu 4,8 Millionen Euro, wovon etwa 1,1 Millionen Euro auf den Flughafen Hamburg entfallen werden. Die Projektpartner rechnen mit einer EU-Förderung von rund 80 Prozent.
Wichtige Inhalte des „Baltic Sea Region Project“ sind die Entwicklung der Lieferkette für grünen, gasförmigen Wasserstoff von der Produktion bis zur Betankung von Flugzeugen oder Flughafen-Bodengeräten sowie der Testbetrieb. Fast alle wichtigen Flughafenbetreiber rund um die Ostsee gehören der Partnerschaft an, z.B. Finavia, Swedavia, Litauische Flughäfen, Flughafen Riga, Flughafen Tallinn.
Erst im Juni wurde bekannt, dass die Flughäfen Hamburg und Rotterdam Den Haag kooperieren, um die Machbarkeit einer Flugroute zwischen ihren Standorten für Wasserstoff-Flugzeuge zu erforschen – ein erster Flug mit Wasserstoff soll 2026 möglich sein. Der Hamburg Airport betonte seinerseits, technologieoffen zu sein – also Flugzeuge mit Brennstoffzellen-Antrieb oder mit Verbrenner-Wasserstoffmotor zu unterstützen. „Aktuelle Designs sehen aber eher die Lösung mit einer Brennstoffzelle vor“, so der Flughafen.
„Dies sind bewegte Tage für die Zukunft der Luftfahrt. Vor Kurzem haben wir gemeinsam mit Rotterdam The Hague Airport unsere Zusammenarbeit an einer Flugverbindung für wasserstoffbasierte Flugzeuge verkündet, nun bekommen wir grünes Licht für das Baltic Sea Region Project“, sagt Michael Eggenschwiler, Vorsitzender der Geschäftsführung. „Hamburg Airport ist nicht zufällig einer der Innovationstreiber: Wir haben uns als Flughafen das Ziel gesetzt, unsere CO2-Emissionen bis 2035 auf Null herunterzufahren und auf Kompensationen vollständig zu verzichten. Da ist es nur folgerichtig, dass wir uns auch ganz konkret für eine umweltverträgliche Zukunft der Luftfahrt einsetzen. Als Wasserstoff-Hub können wir zu dieser Entwicklung sehr gut beitragen.“
Jan Eike Hardegen, Leiter Umwelt am Hamburg Airport, ergänzt: „Wasserstoff bietet ein großes Potenzial für klimaneutrale Flüge auf der Kurzstrecke. Hier eignet sich die Allgemeine Luftfahrt mit kleineren, zukünftig wasserstoffangetriebenen Flugzeugen besonders gut. Gasförmiger Wasserstoff ist speziell bei kleineren Flugzeugen der Allgemeinen Luftfahrt, wie Turboprop-Maschinen mit 20-30 Sitzen, der Antrieb der Zukunft.“
hamburg-airport.de
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