VW-Chefstratege: Porsche-Entwickler Weckbach folgt auf Döllner
Volkswagen besetzt eine weitere Schlüsselposition im Konzern mit einem Manager von Porsche. Stefan Weckbach wird zum 1. September 2023 Chefstratege des Konzerns und folgt in dieser Position auf Gernot Döllner, der bekanntlich zum selben Zeitpunkt neuer Audi-CEO wird. Zudem gibt es weitere Wechsel im Spitzenmanagement einiger Konzernmarken.
Dass Döllner Markus Duesmann an der Spitze des Audi-Vorstands ablösen wird, stand wie berichtet seit Ende Juni fest. Seinerzeit wurde aber kein Nachfolger für Döllner genannt. Der langjährige VW- und Porsche-Manager (unter anderem unter Blume bereits Baureihenleiter Panamera) war seit 2021 bei Volkswagen Leiter der Produkt- und Konzernstrategie – eine Position, die meist als „VW-Chefstratege“ bezeichnet wird. Zudem war Döllner Leiter des Generalsekretariats in Wolfsburg.
Diese Positionen übernimmt zum 1. September wiederum ein langjähriger Porsche-Entwickler und derzeitiger Baureihenleiter: Stefan Weckbach ist seit 2008 bei Porsche. 2016 übernahm Weckbach dort die Leitung der Elektro-Baureihe Taycan (bzw. vor der Modellpremiere noch als „Mission E bekannt), 2021 die Baureihe Cayenne und ist seit 2022 Leiter der Baureihe Mission X. Weckbach hat also unter Oliver Blume in dessen Funktion als Porsche-Chef nicht nur die erste Elektro-Baureihe der Zuffenhausener verantwortet, sondern wurde von Blume auch mit der Entwicklung eines kommenden Elektro-Flaggschiffs betraut. Das Elektro-Hypercar Mission X (bzw. dessen Serienversion) wird zwar nicht hohe Stückzahlen erreichen, wird aber als Aushängeschild die Marke prägen und vermutlich einige Antriebs-Innovationen bieten.
In seiner neuen Funktion als Leiter Konzernstrategie, Konzernstrategie Produkt und des Generalsekretariats der Volkswagen AG berichtet er künftig Volkswagen-Konzernchef Oliver Blume. Der Porsche- und VW-Konzern-CEO besetzt damit eine wichtige Position mit einem Vertrauten – und einem Entwickler mit reichlich eMobility-Erfahrung, der bei Porsche die Entwicklung eines Elektromodells gegen die Verbrenner-Fraktion im Unternehmen durchgesetzt hat.
Neben Weckbach wurden auch einige weitere Spitzenpositionen neu besetzt. „Ein Fokus von Volkswagen-Konzern-CEO Oliver Blume liegt dabei auf der Stärkung der Marken, mit attraktiven Fahrzeugen, Qualität und Design“, wie es in der Mitteilung der Wolfsburger heißt.
Dass Thomas Sedran seinen Posten als Finanzchef bei der Software-Tochter Cariad räumen muss, hatte sich bereits seit Mai abgezeichnet – als Cariad-Chef Dirk Hilgenberg durch Bentley-Produktionsvorstand Peter Bosch ersetzt wurde. Nun steht fest, dass André Stoffels, derzeit First Vice President (Finance) FAW-VW Automotive in China, Sedrans Position als CFO bei Cariad übernehmen wird – ebenfalls mit Wirkung zum 1. September. Der langjährige VW-Manager Sedran wird den Konzern aber nicht verlassen, sondern eine andere, noch nicht näher genannte Aufgabe übernehmen.
Ein Nachfolger für Bosch bei Bentley in Crewe wurde nun auch gefunden – und zwar in Ingolstadt. Andreas Lehe, der aktuelle Leiter der Strategischen Planung für den Geschäftsbereich Produktion & Logistik bei Audi, wird neuer Bentley-Produktionsvorstand. Wer seine Aufgaben in Ingolstadt übernimmt, ist nicht bekannt.
Die Leitung Konzern Qualität wird nach weniger als einem Jahr neu besetzt. Michael Neumayer wurde erst im Dezember 2022 auf diese Position befördert, geht aber zum September in den Ruhestand. Dann übernimmt Simon Bracco, Leiter Unternehmensqualität bei Audi, die Aufgabe auf Konzernebene in Personalunion zu seiner Funktion bei Audi.
Und auch bei der VW-internen Zuliefersparte VW Group Components sowie bei VW Nutzfahrzeuge gibt es Wechsel im Vorstand: Astrid Fontaine, derzeit Personalvorstand der Marke Volkswagen Nutzfahrzeuge, wird laut der Mitteilung „neue Verantwortungen im Bereich Personal in einer Konzerngesellschaft übernehmen“. Auf sie folgt in Hannover der aktuelle Personalvorstand der Volkswagen Group Components, Wolfgang Fueter. Die Nachfolge von Fueter wiederum tritt zum 1. September Anika Stappenbeck an, die von Skoda wechseln wird. Wer dort auf Stappenbeck folgt, ist nicht bekannt.
volkswagen-newsroom.com
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