Europäische E-Zulassungen übertreffen Diesel im Juni
In der EU wurden im Juni erstmals mehr Elektro- als Dieselautos neu zugelassen. Die Registrierungen neuer BEV-Pkw stiegen im Juni in der EU gegenüber dem Vorjahresmonat um 66,2 Prozent auf 158.252 E-Autos.
Das entspricht einem Neuzulassungsanteil von 15,1 Prozent (gegenüber 10,7 Prozent im Juni 2022), wie der europäische Herstellerverband ACEA berichtet. Der Marktanteil von Diesel-Pkw sank gegenüber Juni 2022 von 17,4 auf 13,4 Prozent, der von Plug-in-Hybriden ging leicht von 8,2 auf 7,9 Prozent zurück. Klar ist aber: Nach reinen Benzinern (36,3 Prozent Marktanteil) und Hybriden (ohne PHEV) mit 24,3 Prozent waren die BEV die drittbeliebteste Wahl bei Neuwagenkäufern. Wie wir in unserem eMobility-Dashboard aufbereitet haben, lag auch in Deutschland das Elektroauto im Juni vor dem Diesel.
„Die meisten EU-Märkte verzeichneten beeindruckende zwei- und dreistellige prozentuale Zuwächse, darunter die größten wie die Niederlande (+90,1 %), Deutschland (+64,4 %) und Frankreich (+52,0 %)“, schreibt der ACEA. Etwas anders ist die Lage bei den PHEV: „Obwohl in Deutschland, dem größten Markt für diesen Kraftstofftyp, ein deutlicher Umsatzrückgang von 39,2 % zu verzeichnen war, wurde dieser Rückgang durch den deutlichen Anstieg in Frankreich (+49,9 %) und Spanien (+51,7 %) weitgehend ausgeglichen.“ Die Teilzeitstromer konnten im Vergleich zum Juni 2022 zwar um 13,4 Prozent zulegen, da aber die Neuzulassungen über alle Antriebsarten stärker gestiegen sind, ging ihr Marktanteil zurück. Autos mit Brennstoffzellenantrieb werden vom ACEA nicht gesondert ausgewiesen. Sie fallen unter „Sonstige“ mit 3,0 Prozent Marktanteil, gemeinsam mit CNG- und LPG-Antrieben.
Im gesamten ersten Halbjahr wurden laut ACEA in der EU 703.586 Batterie-elektrische Pkw neu zugelassen, 53,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Über alle Antriebsarten hinweg waren es rund 5,4 Millionen Einheiten, womit sich für diesen Zeitraum ein BEV-Anteil von 13,0 Prozent ergibt. Gerade zum Jahreswechsel waren in einigen Ländern die E-Zulassungen vorübergehend zurückgegangen, da die Förderrichtlinien angepasst wurden – wie etwa in Deutschland mit dem geringeren Umweltbonus 2023. Im bisherigen Jahresverlauf haben sich die Neuzulassungen von Elektroautos aber wieder erholt.
Das meistverkaufte Modell Europas über alle Antriebsarten hinweg war laut vorläufigen Zahlen des Marktforschungsunternehmens Dataforce ein reiner Stromer: Das Tesla Model Y lag sowohl im Juni als auch im gesamten ersten Halbjahr an der Spitze des Modellrankings.
Das lag aber nicht unbedingt an der Schwäche der Konkurrenz, sondern am starken Wachstum des Teslas: Im ersten Halbjahr 2022 wurden von Dataforce noch 40.147 neue Model Y in Europa registriert, nun waren es 125.144 Einheiten. Mit diesem Ergebnis lag das Model Y rund 7.000 Verkäufe vor dem zweitplatzierten Modell, dem Dacia Sandero. Weitere 11.000 Fahrzeuge dahinter folgt der VW T-Roc. Das Tesla Model 3 kam mit 38.843 Exemplaren im ersten Halbjahr auf Platz 50.
acea.auto, automobilwoche.de (Modelle)
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