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ExxonMobil sieht sich durch Kabel bedroht

Ein weiteres unrühmliches Beispiel von Kampagnen der fossilen Industrie unter anderem gegen Elektrofahrzeuge liefert ExxonMobil. Der US-Mineralölkonzern zeichnet in einem Spot für Motoröl ein dystopisches Szenario, in dem Menschen im Alltag mit Unmengen von Kabeln belastet sind. E-Autos werden dabei nur indirekt adressiert, aber die Botschaft des Motoröl-Spots ist klar: Verbrenner bedeuten Freiheit.

Konkret wurde die Kampagne für die Exxon-Marke „Mobil 1“ aufgelegt, die für synthetisches Motoröl bekannt ist. Unter dem Titel „Breaking Free“ werden die (US-)Verbraucher aufgefordert, sich von ihren kabelgebundenen Geräten zu lösen „und die Liebe zum Autofahren zu feiern“, wie es etwa das Portal „AutoUA“ ausdrückt. Zu sehen sind zwar vorrangig mobile Geräte wie Smartphones oder Laptops, die Bildsprache jedoch ist klar.

So suggeriert der zwei Minuten lange Werbespot, dass man ein Gefühl von Freiheit verspürt, wenn man sich von diesen Geräten und vor allem den Kabeln trennt – indem man ein Verbrenner-Auto mit Motoröl von Mobil 1 fährt. Der Slogan des Spots: „Disconnecting. Fühlt sich wie ein Ausbruch in die Freiheit an. Aus Liebe zum Fahren.“

Zur Begründung schreibt Mobil 1 übrigens, dass „mehr als die Hälfte der Amerikaner angeben, dass einige der schönsten Momente des Lebens im Auto stattfinden – von der Aufregung, den Führerschein zu machen, über Familienausflüge bis hin zum Singen zur Musik, während die Kilometer vorbeiziehen“. Wir meinen: Das hat nichts mit Benzin und Motoröl zu tun, sondern geht auch in einem Elektroauto.
autoua.net

6 Kommentare

zu „ExxonMobil sieht sich durch Kabel bedroht“
Musicman
21.07.2023 um 07:59
Merken wir uns dieses Beispiel gut und nutzen die zukünftigen Ladeplätze von Exxon nicht. Es gibt auch in Europa reichlich Unternehmen die Jahrzehntelang gegen das Kabel gekämpft haben und nun HPC´s aufstellen. Zum Glück gibt es genügend andere Marken sodass man diese zum Teil umfahren kann.
Jürgen Baumann
21.07.2023 um 10:12
Wo bekommt man den Hund?
Energisch Joe
21.07.2023 um 20:20
Hey, etwas entspannt sich amüsieren tut gut!Vor 10 Jahren etwa hat Nissan/Renault den Sketch: "Gas powered everything" rausgebracht der auf irre witzige Weise viele Alltagsgeräte zeigt die auf einmal einen laut knatternden, rauchenden und stinkenden Verbrennermotor haben (Zahnbürste, Fön, Mixer, Kopierer, Computer etc.). Das war zum wiehern komisch und hat klar gezeigt wie pervers es ist als Mensch einen Giftgaserzeuger als Antrieb egal für was zu nutzen. Wer in YouTube das sucht der findet und amüsiert sich...Man soll sich eher fragen ob fast -zig Geräte (mit Kabel von mir aus ;o)) ) für jeden nötig sind und warum das Fahren "in die Freiheit" von Herrl und Hund ausgerechnet mit einem großen, teuren und spritsaufenden SUV notwendig ist. Das sagt marketingmäßig und vom Narrativ sehr viel aus!mit herzlichen Grüßen vomEnergisch Joe
Phils
22.07.2023 um 10:24
Da ist Nissans Jahrzehnt(e) alter spot dich sehr viel überzeugender:https://youtu.be/Nn__9hLJKAk
Wolfgang Paul
22.07.2023 um 13:24
Also - Elektromobilität - Glückwunsch! Alles richtig gemacht. Denn wenn ein schon bis dato fragwürdiger Konzern sich in die Enge getrieben fühlt, dann darf man das gleichzeitig als dickes Lob für den endgültigen faktischen Durchbruch sehen!
Marc
26.07.2023 um 10:40
Ups, da musste wohl ein alter F*** eine Werbung machen...Man kann die Botschaft nur nachvollziehen, wenn man vor der massenhaften Einführung von WiFi, BlueTooth, FRID, batteriebetriebenen Computern und Telefonen geboren wurde. Wenn man das nicht erlebt hat, schaut man sich das an und denkt: Was sind das für Außerirdische? Die offene Straße zum Ende der Zivilisation, wo es keine 5G-Mobilfunkverbindung gibt, ist ein Todesurteil für die moderne Jugend. Das hat gar nichts mit "Freiheit" zu tun. Die Werbung hätte vor 15 Jahren eine interessante Wirkung haben können, aber wie hätte man damals die Assoziation zu einer Ölgesellschaft gefunden?

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