Stadler erhält zwei Aufträge über H2-Züge aus Italien

Die italienischen Bahnbetreiber Azienda Regionale Sarda Trasporti (ARST) und Ferrovie della Calabria (FdC) haben Stadler den Zuschlag über zwei Rahmenvereinbarungen erteilt, welche die Lieferung und Wartung von bis zu 25 Wasserstoff-elektrischen Zügen umfasst. Die ersten zwölf Fahrzeuge wurden bereits verbindlich bestellt.

Im Falle von ARST sieht der Rahmenvertrag die Lieferung von zehn Schmalspur-Wasserstoffzügen in Sardinien vor. Bei FdC sind es 15 ähnliche Fahrzeuge für den Einsatz in Kalabrien. Als ersten Abruf der Rahmenvereinbarung unterzeichneten ARST und FdC Verträge mit Stadler über die Lieferung der ersten jeweils sechs Wasserstoffzüge. Finanzielle Umfänge der ersten Bestellungen oder der Rahmenverträge werden nicht genannt.

Stadler ist nach eigenen Angaben der weltweit erste Zughersteller, der Schmalspur-Wasserstoffzüge fertigt. Als Schmalspurbahnen werden alle Bahnen bezeichnet, deren Spurweite kleiner als die der Normalspur mit 1.435 mm ist. Im Falle der beiden italienischen Regionen sind es 950 Millimeter, wie Stadler mitteilt. Zudem liefert das Unternehmen nach dem FLIRT H2 für den amerikanischen Personenverkehr nun erstmals auch Wasserstoffzüge nach Europa. Hierzulande sind aber schon zahlreiche Batterie-elektrische Züge von Stadler unterwegs.

Die bestellten Fahrzeuge bestehen jeweils aus zwei Personenwagen und einem vom Hersteller als „PowerPack“ bezeichneten Abschnitt, in dem die Brennstoffzellen und Wasserstofftanks sowie weitere technische Einrichtungen untergebracht sind. Die Aluminium-Leichtbauweise soll die Energieeffizienz des Zuges erhöhen.

Mit einer Gesamtlänge von rund 50 Metern bieten die neuen Züge 89 Sitzplätze pro Fahrzeug für insgesamt 155 Fahrgäste und sind auch für Personen mit eingeschränkter Mobilität vollständig zugänglich. Darüber hinaus bieten die neuen Fahrzeuge spezielle Bereiche für Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder in der Nähe der Ein- und Ausstiegstüren sowie eine Toilette für Personen mit eingeschränkter Mobilität (PRM), die den TSI-Normen entspricht.

„Stadler, ARST und FdC verbindet eine langjährige und innovative Partnerschaft. Wir sind stolz darauf, gemeinsam die Dekarbonisierung des Schienenverkehrs in Italien voranzutreiben“, sagt Ansgar Brockmeyer, Executive Vice President Marketing & Sales des Zugherstellers. „Die neuen Schmalspur-Wasserstoffzüge sind eine Weltneuheit und wegweisend für den nachhaltigen Schienenverkehr auf Schmalspurstrecken weltweit. Wir danken ARST und FdC für ihr Vertrauen und freuen uns darauf, unsere Partnerschaft weiter zu vertiefen.“
stadlerrail.com

1 Kommentar

zu „Stadler erhält zwei Aufträge über H2-Züge aus Italien“
Stefan
24.07.2023 um 19:15
Mit Akkuzügen würde es wohl auch gehen. Eine komplette Elektrifizierung wäre wegen Tunneln vermutlich aber zu teuer. Sardinien hat bisher kein Bahnstrom, also keine elektrifizierten Strecken, am Festland aber schon.

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