GP Joule und Quantron planen großes H2-Projekt in Schwaben

GP Joule und Quantron haben ein Konzept für ein integriertes Wasserstoffprojekt erarbeitet, das die Produktion von grünem Wasserstoff in der Region sowie den Bau von Tankstellen für Lkw, Busse und Pkw vorsieht. Damit wollen die beiden Partner die „Wasserstoffmobilität nach Schwaben bringen“.

Wie es in der Mitteilung von GP Joule heißt, soll künftig an mehreren Standorten in Schwaben grüner Wasserstoff aus Wind- und Solarstrom gewonnen werden. Das soll „ mit PEM-Elektrolyseuren der 10-MW-Klasse“ erfolgen, der Wasserstoff soll dann an an eigens errichteten H2-Tankstellen abgegeben werden – „in erster Linie an Nutzfahrzeuge und Busse“, die Tankstellen sollen aber auch von Pkw genutzt werden können.

Quantron soll als Lieferant von Wasserstoff-Bussen und -Lkw die Bereitstellung mehrerer Hundert solcher Fahrzeuge übernehmen, die von Logistikunternehmen dann in einem Pay-per-Use-Modell gemietet werden können. Sprich: Die Logistiker müssen nicht die hohen Investitionskosten in die Fahrzeuge und Infrastruktur tragen, sondern können die Fahrzeuge „festen und kalkulierbaren Preis pro Kilometer“ nutzen, so GP Joule.

Dass das Konzept funktioniert, zeigt das von GP Joule initiierte Wasserstoff-Mobilitätsprojekt eFarm in Nordfriesland: Dort fahren bereits Brennstoffzellenbusse im Linienverkehr sowie 60 Brennstoffzellen-Pkw. Betankt werden sie an zwei Wasserstofftankstellen in der Region, die wiederum mit grünem Wasserstoff aus fünf Elektrolyseanlagen in der Nähe von bestehenden Windparks versorgt werden. Die an den Elektrolyseuren entstehende Abwärme wird dort zum Beheizen von Gebäuden genutzt. Auch in Schwaben soll die Abwärme in Nahwärmenetze fließen.

Vorgestellt wurden die Pläne für Schwaben auf dem Wasserstoffgipfel in Dillingen an der Donau. Die Stadt liegt im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben und wird daher oft auch als „Bayerisch-Schwaben“ bezeichnet, um es von den schwäbischen Gebieten in Baden-Württemberg zu unterscheiden. Die größten Städte im Regierungsbezirk Schwaben sind Augsburg (Verwaltungssitz), Kempten im Allgäu, Neu-Ulm und Memmingen.

„Wasserstoff kann der Gamechanger der Mobilitätswende sein“, sagt Heinrich Gärtner, Mitgründer und CTO von GP Joule. „Denn er macht es möglich, dass wir die erneuerbare Wind- und Solarenergie speichern und jederzeit nutzen können. Mit grünem Wasserstoff – seiner Verfügbarkeit, den kurzen Betankungszeiten und hohen Reichweiten – wird auch die Schwerlastmobilität zu einem Teil der neuen, nachhaltigen Energiewirtschaft.“
gp-joule.com

2 Kommentare

zu „GP Joule und Quantron planen großes H2-Projekt in Schwaben“
Thomas Wagner
25.07.2023 um 08:09
Wasserstoff für den Verkehr herzustellen ist nicht nur Verschwendung von Grünstrom sondern auch Verschwendung von großen Geldmengen in technologischen Sackgassen.
ganzjahresreichweite
25.07.2023 um 10:59
Googeln Sie mal den Podcast von GP Joule aus dem Herbst 2022. Der wird Ihre Scheuklappen entfernen. Es geht nicht um private gefühlte Vorlieben für eine Technik, sondern um die Energieflüsse in der Gesellschaft insgesamt. Und da ist H2 neben der Industrie auch im bestimmten Bereichen der Mobilität ein wichtiger Baustein.

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