H2-Startup Hopium steht unter Gläubigerschutz

Dem französischen Startup Hopium, das ab 2025 die Produktion seiner Wasserstoff-Limousine Machina starten wollte, droht das Aus. Das Handelsgericht Paris hat ein Insolvenzverfahren für eine Dauer von sechs Monaten eröffnet.

Das Verfahren, das unter Umständen um weitere sechs Monate verlängert werden kann, stellt Hopium zunächst unter den Schutz des Gerichts, indem alle Schulden zum Stichtag 19. Juli eingefroren werden, wie es in einer Mitteilung des Unternehmens heißt. Diese sollen im Rahmen des Fortführungsplans erstattet werden, den Hopium dem Gericht im Laufe des sechsmonatigen Beobachtungszeitraums vorlegen will. Dieser endet (vorerst) am 19. Januar 2024.

In der Zwischenzeit wird Hopium nach eigenen Angaben weiterhin von der Unterstützung seines Finanzpartner Atlas Special Opportunities profitieren, der die bestehenden Finanzierungslinie über Wandelanleihen um 3,5 Millionen Euro aufstockt. Das soll es Hopium erlauben, die Entwicklung seiner Wasserstoff-Brennstoffzellentechnik bis zur Demonstration eines Prototyps voranzutreiben, indem das Unternehmen seine Ressourcen im Bereich Forschung und Entwicklung konzentriert.

Der Beobachtungszeitraum soll es dem Unternehmen auch ermöglichen, laufende Kontakte und Gespräche mit potenziellen Industrie- und Handelspartnern fortzusetzen. Ein Vertreter des Unternehmens kommt in der Mitteilung zu dem Konkursverfahren nicht zu Wort.

 

Hopium räumt aber in der separaten Mitteilung zu dem Deal mit Atlas Special Opportunities ein, dass die Finanzierung auch einige Risiken birgt. So warnt das Unternehmen wörtlich: „Hopium hat mit Atlas Special Opportunities eine Finanzierung in Form von in Aktien wandelbaren Anleihen abgeschlossen, die nicht dazu bestimmt ist, Aktionär der Gesellschaft zu bleiben, nachdem sie die aus der Umwandlung der Wertpapiere resultierenden Aktien erhalten hat. Die aus der Umwandlung der oben genannten Wertpapiere resultierenden Aktien werden in der Regel sehr kurzfristig am Markt verkauft, was zu einem starken Abwärtsdruck auf den Aktienkurs sowie zu einer starken Verwässerung führen dürfte. Daher ist es für die Aktionäre wahrscheinlich, dass sie aufgrund einer erheblichen Wertminderung der Aktien der Gesellschaft einen Verlust ihres investierten Kapitals erleiden.“

Hopium hatte im Juni 2021 einen fahrfähigen Prototypen seiner Brennstoffzellen-Limousine Machina vorgestellt und sprach von rund 370 kW Leistung, 230 km/h Höchstgeschwindigkeit und einer Reichweite von 1.000 Kilometern bei einer Betankungszeit von gerade einmal drei Minuten. Im September 2022 wurde dann ein Werk in Vernon nördlich von Paris angekündigt. An dem Standort sollten nicht nur bis zu 20.000 Fahrzeuge pro Jahr gebaut, sondern auch ein Forschungs- und Entwicklungszentrum angesiedelt werden.
hopium.com (Mitteilung zum Insolvenzverfahren auf Französisch), boursorama.com (Mitteilung zur Finanzierung)

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