Hat VW in China weitere Natrium-Ionen-Batterien bestellt?

Ein Bericht aus China deutet darauf hin, dass Volkswagen Natrium-Ionen-Batteriezellen bestellt hat. Klar ist, dass ein deutscher Autobauer einer Tochter von Transimage einen Auftrag über solche Batteriezellen erteilt hat. Auch wenn der Name nicht genannt wird, führen einige Indizien zu den Wolfsburgern.

Wie die „CN EV Post“ unter Berufung auf eine Börsenmitteilung des chinesischen Technologieunternehmens Transimage schreibt, hat sich dessen Batterie-Tochter Transimage Sodium-ion Battery Technology einen Auftrag für Natrium-Ionen-Batterien von einem deutschen Autohersteller gesichert. Der Name des Herstellers wird aufgrund einer Geheimhaltungsvereinbarung nicht genannt, doch es handele sich um einen „weltweit anerkannten Automobilhersteller mit Hauptsitz in Deutschland, der eine Reihe bekannter Automarken besitzt“. Offiziell ist nur von „Kunde A“ die Rede.

Das und die Äußerung, dass der Auftrag von der Tochtergesellschaft stammt, die für das globale Batteriegeschäft des Autoherstellers verantwortlich ist, deutet klar auf Volkswagen bzw. PowerCo hin. Zwar gehören auch zu BMW bekannte Marken wie Mini und Rolls-Royce und Mercedes-Benz hat (teilweise noch) Smart und Maybach, keiner der beiden Hersteller verfügt aber über nicht wie VW mit PowerCo über eine „Tochtergesellschaft, die für das globale Batteriegeschäft“ zuständig ist.

Der Auftrag umfasse eine relativ kleine Menge an Natrium-Ionen-Zellen. Vermutlich will Volkswagen diese erst einmal testen. Klar ist aus der Börsenmitteilung, dass es sich um „Natrium-Ionen-Batterien für die Personenkraftwagen des Unternehmens“ handelt – also nicht um Nutzfahrzeuge.

Im Februar 2023 wurde bekannt, dass Sehol, eine Joint-Venture-Marke von JAC und Volkswagen Anhui, ein Testfahrzeug mit Natrium-Ionen-Batterien gebaut hat, das auf dem E-Kleinwagen Sehol EX10 basiert. Die Batterien in diesem Testfahrzeug kamen aber von Hina Battery, nicht von Transimage.

Transimage produziert bereits Natrium-Ionen-Batterien in Serie und verfügte Ende März Kapazität von 4,5 GWh, so die „CN EV Post“. Im ersten Halbjahr hat Transimage demnach 3,69 Millionen zylindrische Zellen produziert, wobei die überwiegende Mehrheit auf das Format 18650 entfiel, zudem wurden 163.900 Rundzellen des Modells 26700 hergestellt. Die ersten beiden Ziffern geben den Durchmesser der Rundzellen in Millimetern an, die letzten drei die Länge.

Das Unternehmen wurde 2007 gegründet und ist eigentlich in einem anderen Bereich aktiv: Transimage entwickelt, baut und vertreibt „Eingabegeräte für Notebook-Computer“ und ist ein wichtiger Lieferant für vier der weltweit führenden Tastaturhersteller.

Natrium-Ionen-Batterien haben eine geringere Energiedichte als heute gängige Lithium-Ionen-Batterien, setzen aber mit Natrium auf einen deutlich günstigeren und besser verfügbaren Rohstoff. Ein Vorteil ist die Schnellladefähigkeit und die Stabilität bei niedrigen Temperaturen. Herausforderungen in der Entwicklung betreffen zum Beispiel noch die Materialstrukturstabilität, was bisher oft der Flaschenhals bei der kommerziellen Nutzung dieser Batterien war.

Im Juli 2021 hatte der chinesische Batterieriese CATL die erste Generation einer vom Unternehmen entwickelten Natrium-Ionen-Batterie vorgestellt und angekündigt, bis 2023 eine Lieferkette für die neue Technologie aufzubauen. Im November 2022 gab es das (kurz darauf dementierte) Gerücht, wonach BYD die Massenproduktion von Natrium-Ionen-Batterien für Elektroautos aufnehmen will.
cnevpost.com

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