Nissan investiert bis zu 600 Millionen Euro in Ampere
Der japanische Autobauer Nissan wird bis zu 600 Millionen Euro in Renaults neue E-Auto-Sparte Ampere investieren. Mit der offiziellen Bestätigung durch die beiden Unternehmen fällt die Nissan-Beteiligung noch etwas geringer aus als zwischenzeitlich vermutet.
Das Investment von Nissan in Ampere ist Teil der nun geschlossenen endgültigen Vereinbarungen zur Anfang Februar angekündigten Neuausrichtung der Hersteller-Allianz, die nach Erhalt der behördlichen Genehmigungen im vierten Quartal 2023 abgeschlossen werden soll.
Nissan habe sich nun verpflichtet, bis zu 600 Millionen Euro in Ampere zu investieren, „um ein strategischer Investor von Ampere zu sein und sich einen Sitz im Board zu sichern“, wie Renault nun mitteilt. Die Investition stehe im Einklang mit der Elektrifizierungsstrategie von Nissan und schaffe „zahlreiche potenzielle Vorteile und Synergien, die Nissans eigene Ziele und Initiativen in Europa und anderen potenziellen Märkten ergänzen“, wie es in der nahezu wortgleich veröffentlichten Mitteilung der Japaner heißt.
Mitte Juli hatte bereits die japanische Tageszeitung „Yomiuri Shimbun“ vermeldet, dass Nissan rund 100 Milliarden Yen (646 Millionen Euro) in Ampere investieren und damit voraussichtlich eine Beteiligung von weniger als zehn Prozent halten werde – weniger als zuvor angenommen. Mit den nun offiziell verkündeten „bis zu 600 Millionen Euro“ fällt die Investition von Nissan in die E-Auto-Sparte also noch niedriger aus.
Die bereits erwähnte Einigung aus dem Februar hatte die Möglichkeit geschaffen, dass sich Nissan mit bis zu 15 Prozent an Ampere beteiligt – diesen Rahmen nutzt der japanische Autobauer nun also nicht voll aus. Weshalb diese Entscheidung so getroffen wurde, wird in den Mitteilungen nicht genau ausgeführt. Der Gesamt-Deal umfasst nicht nur die Investition in Ampere, sondern auch Kooperationen für Europa, Lateinamerika und Indien.
Die Beteiligung von 15 Prozent gilt in der Hersteller-Allianz als wichtige Hausnummer: Nissan hält seit vielen Jahren 15 Prozent an Renault, die Franzosen hielten jedoch 43 Prozent an den Japanern und hatten bei dem Allianzpartner mehr Macht als es von Nissan bei Renault der Fall war. Daher wurde im Februar ebenfalls vereinbart, dass Renault seine direkte Beteiligung an Nissan auf 15 Prozent senkt. Die 28,4 Prozent der Nissan-Anteile, die Renault abtreten will, sollen an einen französischen Trust übertragen werden. Renault hätte somit aber nur noch 15 Prozent der Stimmrechte. In diesem Zuge wurde aber eben auch vereinbart, dass Nissan nicht mehr als jene 15 Prozent an Ampere übernehmen wird.
„Die Investitionsmöglichkeit in Ampere ergänzt und stärkt Nissans laufenden Vorstoß in die Elektromobilität in Europa und wird zu zahlreichen Synergien führen, darunter Kosteneffizienz, Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und eine breitere Palette von EV-Produkten und -Antriebssträngen“, sagt Nissan-CEO Makoto Uchida. Luca de Meo, CEO der Renault-Gruppe, ergänzt: „Wir sind alle mit der richtigen Einstellung bei der Sache und begrüßen Nissan als starken Partner in unserem kommenden EV- und Software-Pure-Player Ampere. Dies bestätigt die Attraktivität des Projekts als Spitzenreiter in Europa und ermöglicht es Renault und seinen Allianzpartnern, sich in der Startaufstellung für das EV- und Software-Rennen in Europa ganz vorne zu positionieren.“
renaultgroup.com, nissannews.com
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