Renault: Zoe-Produktion läuft 2024 aus

Renault wird die Produktion seiner Zoe Ende März 2024 einstellen. Dass das Elektromodell keine neue Generation erhalten wird, war bekannt, doch laut französischen Medien steht mit dem 30. März 2024 nun das Datum für das Ende der Zoe-Produktion im Werk Flins fest.

Über das Produktionsende an diesem Tag haben unter anderen die Portale „Autoactu“, „Automobile Magazine“ und „Caradisiac“ berichtet. Der elektrische Renault-Pionier macht damit Platz für eine neue E-Auto-Generation des französischen Herstellers, unter anderem für den elektrischen Renault 5.

Der R5 soll noch in diesem Jahr als Serienmodell vorgestellt und ab 2024 produziert werden – allerdings im nordfranzösischen Douai, nicht wie der Zoe in Flins. Weiterhin unklar ist, ob die Produktion des Renault 5 bereits Anfang des Jahres zeitlich parallel zu den letzen Zoes anläuft (und somit auch die Auslieferungen direkt an das Zoe-Ende anschließen werden) oder ob das neue Modell auf Basis der CMF-BEV erst nach dem Zoe-Ende gebaut wird. In diesem Fall würde es wohl für einige Monate kein elektrisches Renault-Modell im B-Segment geben. Das Zoe-Werk Flins soll zu einer sogenannten „Refactory“ als Standort für die Kreislaufwirtschaft werden.

Bis dato wurden seit dem Produktionsstart im Jahr 2012 rund 420.000 Exemplare des Zoe produziert. Obwohl immer noch relativ wenige E-Autos im B-Segment auf dem Markt sind, ist das Kundeninteresse am Zoe zuletzt stetig zurückgegangen. Laut den französischen Berichten wurden im Vorjahr noch 12.182 Zoes verkauft, fast die Hälfte weniger als noch 2021. Der Peugeot e-208 kam demnach auf rund 19.000 Verkäufe. Trotz der umfangreichen Überarbeitung 2019 ist der Zoe trotz vergleichbarer Reichweite bei anderen Eckdaten hinter den kleinen Stellantis-Stromer zurückgefallen, etwa bei der DC-Ladeleistung.

Aber: Im Renault-internen Vergleich fällt der Zoe mit den knapp 12.200 Fahrzeugen nicht zu stark ab. Der Twingo Electric kam auf 12.600 Einheiten, der größere Mégane E-Tech auf 15.580 Fahrzeuge. Welche Stückzahlen sich Renault vom komplett neuen R5 erhofft, haben die Franzosen bisher nicht kommuniziert.

Neben dem Zoe steht ein weiterer Elektro-Pionier der Franzosen vor dem Aus: Vor kurzem hatte Renault zudem angekündigt, dass im September 2023 die Fertigung des E-Kleinstwagens Twizy enden wird.
automobile-magazine.fr, caradisiac.com (beide auf Französisch)

3 Kommentare

zu „Renault: Zoe-Produktion läuft 2024 aus“
T. Pietsch
26.07.2023 um 20:42
Mach es gut kleine Zoe. Du hast vielen den Weg in E Mobilität gezeigt. Du bist immer noch ein unglaublich praktisches und ehrliches E-Auto. Du hast brav den Anhänger gezogen und fährst und fährst. Über 10 Jahre alt? kein Problem für Dich. Ich kann dich nur weiter empfehlen. Renault hat halt viel Erfahrung. Ist auch der einzige der fertige E-Autos baut.
erFahrer
27.07.2023 um 08:08
Danke - Verständlich- Damit ist Z.E. Geschichte das mit der unglücklichen Fluence 2011 begonnen hatte. Das zurückgreifen auf noch viel ältere und gar historische Modelnahmen aus der Zeit der Atombombentests ist nicht gerade S3XY. Fehlt es an Innovationskraft oder ist das gerade die „besondere“ Innovation? Schade, der beliebt französische eVolkswagen konnte nicht am Puls der Zeit gehalten werden. Aber wer weis ob der Name nicht in 20 Jahren für die nächste „Innovation“ebenso uocycled wird, falls es Renault so weit schafft. So verlässt ein AC- bidirektionales Fahrzeug den Markt, bevor es den überschüssigen Atom-Nachtstrom dort, oder den Erneuerbaren im Rest der EU dienlich wird.
Stefan Ko
28.07.2023 um 13:56
Ich hatte 3 ZOEs und trauere denen trotzdem nicht nach. Ja, 2013 gab es nichts praxistauglicheres für den "Normalkunden", der sich kein Tesla Model S leisten konnte / wollte. Der AC-seitige Vorteil mit bis zu 43 kW bzw. meist 22 kW suchte seinesgleichen. Aber nach dem ZE40 "Facelift" war schon absehbar, dass die Phase 2 hier auch schlicht nur mehr ein Aufguss der alten Plattform war. Das limitierende Thermalmanagement, dadurch auch sicher DC-seitig etwas hinter den Erwartungen (schon damals zeigten EVs wie der IONIQ Elektro, was möglich war) und vor allem die fehlenden Assistenten (zB. ACC) waren für den aufgerufenen Preis nicht mehr attraktiv (meine Meinung).Es war klar, wie auch für den Nissan Leaf, dass das ab 2019 - seit Erscheinen des Model 3 - einfach zu wenig war.Nun ist CHAdeMO tot, Renault und Nissan keine Weltmarktführer / Europa-Marktführer im Bereich BEV mehr und sind sogar hinter Stellantis und Co gefallen.Beide Konzerne haben (afaik) deutliche Verluste hinnehmen müssen, was dann vermutlich auch die Möglichkeiten in der Entwicklung einschränkt.Vom Nissan ARIYA hört man ja auch nicht besonders viel. Dem Megane E-tech hätte ich mehr zugetraut, aber für das was er kann, ist er zu teuer (imho).Renault hätte auch beim Twizy früher anlegen müssen (klar, war wohl auch defizitär?!) und der Twingo ZE kann dem Fiat 500e auch nicht das Wasser reichen (Zulassungszahlen sprechen für sich).Man hat wohl einfach wirklich den Anschluss verloren, auch wenn man sicher Wegbereiter einer grundsätzlichen Akzeptanz gewesen ist.So hatte eben alles seine Zeit.Ich hoffe dennoch, dass Renault insgesamt als Konzern weiterhin die E-Mobilität forciert und sich entsprechend aufstellen wird.Vor allem im Hinblick auf leistbare (!) Lösungen im Bereich 15.000 bis 25.000 EUR - denn sonst besetzen die Chinesen diese Nische sicher zusammen mit einigen anderen OEMs - von Big T reden wir da gar nicht.Wenn man aber ein Model Y zum Preis eines Megane e-Tech bekommt oder ein Model 3 sogar schon in Richtung 30k geht, dann kannst du diesen Kampf schlicht nicht gewinnen.Das wird auch Renault wissen.Man hat auch im Bereich des Infotainments / Software nicht viel weiter gebracht (das war eines der Hauptpunkte, die mich damals schon gestört haben, denn die Basis war seit 2013 da und wurde mit R-Link Evolution nur zaghaft fortgesetzt).Insgesamt ist es halt heutzutage zu wenig.

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