Iveco will eigene E-Lkw in Europa auf den Markt bringen
Iveco will Batterie-elektrische sowie Brennstoffzellen-betriebene Lkw unter eigenem Namen produzieren und vermarkten. Die Nachricht kommt wenig überraschend. Schließlich hatte das Unternehmen seit 2019 darauf hingearbeitet, E-Lkw auf die Straße zu bringen – wenn auch ursprünglich nicht alleine.
Die Nachricht kommt, nachdem Iveco vor rund zehn Tagen den Iveco Heavy Duty BEV am Rande des Truck Grand Prix auf dem Nürburgring enthüllt hatte. Die Batterie-elektrische sowie die Brennstoffzellen-Variante (der Iveco Heavy Duty FCEV) basieren auf der Plattform Iveco S-Way. Die Plattform kann, dank einer modularen Architektur, sowohl Batterie- als auch Brennstoffzellen-Antriebstechnologien aufnehmen. Beide Modelle sind mit einer elektrischen Achse von FPT Industrial und Batterien von Proterra ausgestattet. Die Brennstoffzellentechnologie im Heavy Duty FCEV kommt von Bosch.
Der Heavy Duty BEV schafft laut Hersteller bis zu 500 Kilometer mit einer Akkuladung. Die Batteriepakete verfügen über eine Gesamtkapazität von 738 kWh (neun Packs). Geladen werden kann mit 350 kW, womit der Akku in 90 Minuten 80 Prozent erreicht. In puncto Leistung bietet das Batterie-elektrische Modell 480 kW. Die 4×2-Sattelzugmaschine soll im vierten Quartal 2023 auf den europäischen Markt kommen.
Der Heavy Duty FCEV hat eine Reichweite von bis zu 800 Kilometern. Die elektrische Achse bietet 400 kW. Das Modell soll laut Iveco ab Ende des Jahres in Frankreich, der Schweiz und Deutschland ausgeliefert. Die Betankung dauert bei dieser Variante rund 20 Minuten.
Beide Fahrzeuge laufen im Produktionswerk in Ulm vom Band und sind über das Iveco-Vertriebsnetz verfügbar, das 254 Händler in ganz Europa umfasst.
Die Eckdaten sind keine Überraschung, wie wir in unserem Artikel zum Launch des elektrischen Iveco bereits festgestellt hatten. Denn die Technik kommt von einem anderen bekannten Hersteller: Nikola Motors. 2019 waren Iveco und die damalige Muttergesellschaft CNH Industrial mit 250 Millionen US-Dollar bei Nikola Motors eingestiegen, um die E-Lkw auch in Europa auf den Markt zu bringen. Iveco sollte das Fahrgestell im Rahmen der Partnerschaft liefern.
Doch im Mai 2023 verabschiedete sich Nikola vom europäischen Markt und Iveco übernahm das Joint Venture komplett. Seit Anfang Juli firmiert Nikola Iveco Europe als EVCO. Das ähnelt nicht nur dem Namen Iveco, sondern steht auch für „Electric Vehicles COmpany“. Die Unterschiede zum Nikola Tre und dem Nikola Tre FCEV sind also rein optischer Natur.
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