Nio steigt bei E-Antriebsfirma Mavel Powertrain ein

Bild: Nio

Der chinesische E-Auto-Hersteller Nio beteiligt sich am italienischen E-Antriebsspezialisten Mavel Powertrain, der Kernkomponenten zu einer Nio-Plattform der nächsten Generation beitragen soll. Das Invest der Chinesen erfolgte in der Serie-A-Finanzierungsrunde von Mavel.

Nio Capital führt als Hauptinvestor die insgesamt mehrere zehn Millionen US-Dollar schwere Serie-A-Finanzierungsrunde von Mavel an. Das vermeldet Nio in einer eigenen Mitteilung. Das Kernteam des 1999 gegründeten italienischen Unternehmens besteht den Ausführungen des chinesischen Herstellers zufolge aus Managern, die über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Automobilindustrie verfügen, unter anderem bei JLR, Mercedes-Benz, BMW, SAIC und BAIC. Zu den Hauptkunden von Mavel zählen unter anderem Aston Martin, McLaren, Ducati – und künftig auch Nio.

Der chinesische Hersteller will von Mavel einige Hauptkomponenten für seine Elektroauto-Plattform der nächsten Generation beziehen. „Die Antriebssysteme von Mavel zeichnen sich durch innovative strukturelle und technische Designs aus, die erhebliche Leistungsvorteile in Bezug auf Effizienz, Geschwindigkeit und Leistungsdichte bieten“, erklärt Ian Zhu, geschäftsführender Gesellschafter von Nio Capital. Konkreter wird Nio nicht. Und: Mavel verfüge über zahlreiche patentierte Technologien mit weltweit führender elektrischer Antriebsleistung und habe einen starken First-Mover-Vorteil mit extrem hohen technischen Barrieren.

Der chinesische Hersteller plant zusätzlich zu seiner Kernmarke Nio mit ALPS und Firefly zwei neue Marken für günstigere Elektroautos. In den vergangenen Monaten bewältigte Nio zudem die Umstellung von der NT1.0- auf die NT2.0-Plattform.

Andere wichtige Komponenten, etwa die Batterie, will Nio künftig in Eigenregie fertigen. Allerdings hat das Unternehmen den Zeitplan für die Serienproduktion selbst entwickelter Elektroauto-Batterien jüngst verschoben. Zunächst wollte Nio (wie im vergangenen Jahr angekündigt) ab 2024 mit der Herstellung von eigenen Batteriepacks beginnen und langfristig auch einen Teil der Batteriezellen selbst herstellen.  Medienberichten zufolge arbeitet Nio bereits an Batteriezellen des Formats 4680 sowie kostengünstigeren Lithium-Mangan-Eisenphosphat-Zellen (LMFP) und plant, diese für E-Autos der Kernmarke Nio und der Submarke ALPS in Serie zu fertigen.

Im Februar 2023 berichtete Reuters, dass Nio den Bau einer ersten Batteriefabrik zur Herstellung großer Rundzellen mit einer Jahreskapazität von 40 GWh neben seinem Hauptproduktionszentrum in Hefei in der ostchinesischen Provinz Anhui plane, um mit der Produktion eigener Zellen die Abhängigkeit von seinem Haupt-Zelllieferanten CATL zu verringern. Bei einer Preisverhandlung im April 2022 musste Nio früheren Berichten zufolge eine deutliche Preissteigerung akzeptieren. In diesem Frühjahr gab es Berichte, wonach CATL einigen Herstellern (darunter auch Nio) niedrigere Preise angeboten hat, wenn diese sich im Gegenzug verpflichten, mindestens 80 Prozent ihrer Batteriekäufe bei CATL zu tätigen.

Die 75- und 100-kWh-Packs von Nio nutzen CATL-Zellen. Die 100-kWh-Packs nutzen dabei Zellen mit NCM-Chemie. Bei den 75-kWh-Packs handelt es sich um gemischte Packs: Der Großteil besteht aus LFP-Zellen, in den vier Ecken des Packs sind aber jeweils einige NCM-Zellen platziert, um die Leistungsfähigkeit der Batterie zu erhöhen. Die Semi-Solid-State-Zellen für das neue Pack mit 150 kWh bezieht Nio von WeLion.
cnevpost.com, niocapital.com (auf Chinesisch), mavelpowertrain.com

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