ICL baut LFP-Batteriematerialfabrik in Missouri
Der israelische Chemiekonzern ICL (vormals Israel Chemicals) hat mit dem Bau einer Fabrik für Lithiumeisenphosphat (LFP) in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri begonnen. Das Werk soll ab 2025 LFP-Kathodenmaterial für Batteriezellen zum Einsatz unter anderem in Elektroautos herstellen.
Hintergrund des Werkbaus in den USA ist aber nicht nur der dortige Inflation Reduction Act mit den bekannten Fördermöglichkeiten (gleich dazu mehr). ICL will die Fabrik für die LFP-Materialien als Grundlage für das globale Geschäft mit Batteriematerialien des Unternehmens verwenden. ICL ist in anderen Sparten bereits in Nordamerika aktiv, das neue Werk wird auch auf dem bestehenden ICL-Campus Carondelet in St. Louis errichtet.
Geplant ist eine jährliche Produktion von 30.000 Tonnen. Die US-Regierung bezuschusst das 400 Millionen US-Dollar teure Werk mit 197 Millionen Dollar – das sind umgerechnet 364 Millionen Euro kalkulierte Gesamtkosten und eine Fördersumme von 179 Millionen Euro.
ICL kooperiert mit Aleees, einem taiwanesischen Hersteller und Lizenzgeber von LFP-Kathodenmaterialien, um eine LFP-Lieferkette für Kunden in den USA aufzubauen. Ob ICL das Kathodenmaterial auch mit Aleees-Lizenz herstellen wird, wird in der Mitteilung nicht genau bestätigt, ist aber angesichts der Kooperation zu der lokalen Lieferkette wahrscheinlich.
Die Israelis bezeichnen LFP als einen „der am schnellsten wachsenden Sektoren der Batterieindustrie“, vor allem in Hinblick auf die Sicherheit und die Kosten. ICL geht davon aus, dass 2031 eine globale Nachfrage von mehr als drei Millionen Tonnen LFP-Kathodenmaterialien besteht. Das entspricht nach derzeitiger Prognose einem Marktwert von mehr als 40 Milliarden Dollar.
„ICL freut sich, die erste nordamerikanische Anlage im kommerziellen Maßstab für diese wichtige Komponente zu bauen, die für die Endmärkte Energiespeicherung, Mobilität und Infrastruktur erforderlich ist, und wir sind stolz darauf, diese Investition in St. Louis zu tätigen und zu schaffen“, sagt Phil Brown, Präsident der Phosphatabteilung des Unternehmens und Geschäftsführer von ICL für Nordamerika. In der Anlage sollen „mehr als 150 hochbezahlte Gewerkschafts- und Berufspositionen“ entstehen.
ICL produziert unter anderem Düngemittel, Metalle und weitere Spezialmaterialien. Das Unternehmen verfügt somit über Erfahrung mit Metallen und Phosphaten – wenn auch bisher für andere Anwendungen.
icl-group.com
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