Tesla baut angeblich weniger als 4.000 Model Y pro Woche in Grünheide

Bild: Tesla

Tesla produziert in seiner deutschen Fabrik im brandenburgischen Grünheide angeblich deutlich weniger Elektroautos als bisher angenommen. Laut einem Medienbericht soll die Wochenproduktion sogar auf unter 4.000 Fahrzeuge gefallen sein – offenbar weil zu wenig Personal zur Verfügung steht.

Wie „Business Insider“ unter Berufung auf interne Dokumente und übereinstimmende Aussagen von zahlreichen Tesla-Angestellten berichtet, war die von Tesla Ende März vermeldete Produktionsrate von 5.000 Model Y innerhalb einer Woche ein einmaliges Ereignis. Die Redakteure zitieren aus internen Unterlagen aus dem Juli und dem August, dass das Produktionsziel bei 870 Fahrzeugen am Tag oder 4.350 Autos pro Woche lag – 650 Model Y unter dem Wert, der bereits im März erreicht wurde.

Wie es in dem Bericht weiter heißt, wurden aber nicht einmal diese Zielmarken erreicht. Laut dem „Business Insider“ soll die interne Zielmarke bei 750 Fahrzeugen am Tag oder weniger als 4.000 Autos pro Woche liegen.

Grund für die reduzierten Ziele sei ein eklatanter Personalmangel in der Fabrik. „Der Autobauer bekomme die Schichten nicht voll, Angestellte klagen über starke Arbeitsverdichtung, der Krankenstand erhöhe sich spürbar in der Produktion, berichten Insider“, schreibt das Portal hierzu wörtlich. Als mögliche Hintergründe der aktuellen Situation wird unter anderem die Ferienzeit und die kürzlich erfolgte Entlassung Hunderter Zeitarbeiter angeführt.

Genau belegen lässt sich das derzeit nicht, auch die in dem Bericht genannten Produktionsziele sind nicht bestätigt. Tesla hat zudem einen „längeren Fragebogen“ der „Business Insider“-Redaktion zur Produktion in Grünheide nicht beantwortet, wie es in dem Artikel heißt.

Dennoch scheint die aktuelle Produktion auszureichen, um die Nachfrage zu bedienen: Unabhängig von der Wahl des Antriebs, der Lackierung und der Felgen wird ein heute bestelltes Model Y laut dem Tesla-Konfigurator voraussichtlich im August oder September geliefert, was maximal fünf Wochen Lieferzeit entspricht. Zudem ist das Model Y auch mit den derzeitigen Stückzahlen in vielen europäischen Ländern das bisher meistverkaufte Elektromodell 2023.

Die Auslieferungen des Model Y in Grünheide liefen im März 2022 an, damals mit der Performance-Version mit schwarzem Lack. Später wurde die Produktion um das Long-Range-Modell, verschiedene Lackierungen und zuletzt das Basismodell mit LFP-Akku von BYD erweitert. Seit April 2023 läuft die Giga Berlin im Drei-Schicht-Betrieb. Im Juli lief das Genehmigungsverfahren für den weiteren Ausbau an.
businessinsider.de (Paywall)

5 Kommentare

zu „Tesla baut angeblich weniger als 4.000 Model Y pro Woche in Grünheide“
Dr. Pit
22.08.2023 um 13:07
Denke eher es werden einfach nicht so viele Tesla mehr gekauft... daher produziert man weniger...
JK
22.08.2023 um 15:04
Würde ins Narrativ passen, ist aber nicht so Der Lagerbestand ist extrem gering, kaum ist ein Fahrzeug neu im Bestand, ist es auch fix wieder weg.
Michael
22.08.2023 um 15:06
War es nicht angesagt, dass Tesla nur 10 Stunden Arbeitszeit je Fahrzeug verbraucht? Das wären für 4.000 Autos 40.000 Stunden. Bei 40 Arbeitsstunden je Woche und Mitarbeiter, müssen nur 1.000 Leute schuften. 334 je Schicht. Selbst mit 100% Verwaltungsmitarbeiterzuschlag würden nur 2.000 Arbeitskräfte gebraucht, also wären nur vorhanden. Mehr sollen sich wirklich nicht gefunden haben? Vielleicht liegt es an der Urlaubszeit und ich habe falsch gerechnet. Oder sind doch mehr Stunden ja Fahrzeug erforderlich? Zum Beispiel 25.
Teslajoe
23.08.2023 um 07:09
Tesla hat 2022 ca. 200000 Fahrzeuge in Weuropa verkauft. ( incl. Model 3 ( China) und Model S und X ( USA ) Nehmen wir mal eine 50 % Ige Steigerung an und einen Anteil von 2/3 des Models Y an der Gesamtmenge. Dann würde in Europa 27 Länder für 2023 ca. 200 000 Model Y benötigt. Die kann TESLA bei 4000 pro Woche produzieren. Wo ist da etwas falsch ? Mehr wird erst 2024 benötigt
Hans
22.08.2023 um 15:15
Ich glaube, die Aussage war zehn Stunden, nicht zehn Stunden Arbeitszeit. Daher wäre die ganze Rechnung hinfällig, wenn mehrere Leute an einem Fahrzeug arbeiten

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