Neues E-SUV: BYD bringt Seal-Ableger Seal U nach München

BYD wird sein Elektroauto-Angebot in Europa um ein sechstes Modell erweitern. Konkret handelt es sich um den Seal U, einen SUV-Ableger der E-Limousine Seal. Präsentieren wird BYD den Seal U auf der IAA Mobility in München – ebenso wie seine anderen fünf Elektromodelle für Europa.

Zum Seal U (das U steht für „Utility“) macht BYD im Vorfeld der Europapremiere auf der Münchner Messe bereits die Batterie- und Reichweiten-Angaben publik. So wird das Modell in zwei LFP-Batterie-Versionen auf den Markt kommen: mit 71,8 kWh Kapazität für 420 Kilometer und mit 87 kWh Kapazität für 500 Kilometer WLTP-Reichweite. Wie der Seal, der Dolphin und der Atto 3 basiert auch das neue D-Klasse-SUV auf der von BYD entwickelten e-platform 3.0. Diese nutzt die hauseigenen Blade-Batterien mit LFP-Zellchemie in einer 800-Volt-Konfiguration.

Sowohl der Seal als auch sein SUV-Ableger „sind mit innovativer Technologie für Sicherheit, Komfort und Leistung ausgestattet“, sprechen laut BYD aber unterschiedliche Zielgruppen an. Die E-Limousine soll vor allem durch ihre sportliche Note punkten, das fünfsitzige SUV durch Vielseitigkeit, Komfort und Geräumigkeit. Konkrete technische Angaben zum E-Antrieb, der Ladeleistung, dem Kofferraumvolumen etc. fehlen noch. Da es sich um einen Ableger des Seal handelt, lassen sich allerdings einige Features mit hoher Wahrscheinlichkeit voraussagen.

So dürfte der Seal U analog zum Seal zur Integration der Batterien die hauseigene Cell-to-Body-Technologie nutzen. Dabei übernimmt der Deckel des Batteriegehäuses gleichzeitig die Funktion als Boden der Karosserie. Übrigens: Der Seal beherbergt eine 82 kWh große Batterie in Kombination mit einem 230 kW starken Heckantrieb oder einem 390 kW starken Allradantrieb für WLTP-Reichweiten von 570 bzw. 520 Kilometern. Im SUV-Ableger gibt es künftig zwei Batterieoptionen (71,8 und 87 kWh) und bedingt durch die Fahrzeugklasse sicher auch einen Allradantrieb.

Bei der Ladeleistung bleibt uns zunächst nur ein Blick auf die bereits öffentlich gemachten Daten des Seal. Die maximale Ladeleistung soll bei der E-Limousine bei 150 kW liegen, ein Ladevorgang von 30 bis 80 Prozent 26 Minuten dauern. Damit läge die durchschnittliche Ladeleistung in diesem Fenster bei 95 kW. Den in Europa üblichen Ladevorgang von zehn auf 80 Prozent gibt BYD nicht an. AC-seitig ist ein 11-kW-Onboard-Charger verbaut, ein vollständiger Ladevorgang dürfte damit acht Stunden dauern. Der Onboard-Charger des Seal unterstützt auch Vehicle-to-Load und kann laut BYD elektrische Geräte mit bis zu 3 kW versorgen – weitere V2X-Funktionen wie Vehicle-to-Grid oder Vehicle-to-Home werden nicht erwähnt. Der Heck-Kofferraum der E-Limousine fasst übrigens bis zu 402 Liter, unter der Fronthaube ist ein 53 Liter großer Frunk platziert.

In Europa auf dem Markt hat BYD bereits das zuerst eingeführte Trio Atto 3, Han und Tang. Noch dieses Jahr folgen die Modelle Dolphin und Seal. Ersterer ist ein Kompaktwagen, der diesen Sommer in Europa ankommen soll. Der Seal ist für diesen Herbst angekündigt. Zum Marktstart des Seal U in Europa macht BYD noch keine Angaben, ebenso wenig zum Preis. In einer begleitenden Mitteilung heißt es lediglich, dass das E-SUV  „mit einer Fülle von Ausstattungsmerkmalen und intelligenten Technologien sowie einer hohen Serienausstattung ein außergewöhnliches Preis-Leistungs-Verhältnis in seiner Kategorie der vollelektrischen SUVs bietet“.

In München wird das BYD-Sextett übrigens von noch einem weiteren Stromer begleitet, dem großen Van Denza D9. Hintergrund ist, dass der chinesische Hersteller auf der IAA Mobility erstmals seine zusammen mit Mercedes-Benz betriebene chinesische Marke Denza einem europäischen Publikum vorstellen will. Inzwischen hat BYD bei Denza das alleinige Sagen: Da das bereits 2011 gegründete Jount Venture mit seinen E-Autos lange hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, hatte Mercedes im Dezember 2021 seine Anteile von 50 auf zehn Prozent reduziert. Ob Denza Ambitionen mit Blick auf Europa hegt, ist bisher nicht bekannt.

Michael Shu, General Manager und Managing Director von BYD Europe, kommentiert den bevorstehenden Messeauftritt wie folgt: “BYD hat es sich zum Ziel gesetzt, innovative und umweltfreundliche Hightech-Autos auf dem europäischen Markt einzuführen.Die IAA in München bietet uns die perfekte Plattform, um unsere neuesten BYD-Modelle vorzustellen.“ Und: „Über unsere erfahrenen Händlerpartner in Europa bieten wir einen erstklassigen Kundenservice. Wir freuen uns auf die Münchner Automobilausstellung, auf der wir mehr über unsere technologischen Innovationen und Produkte enthüllen und weiterhin Beziehungen zu gleichgesinnten Partnern in Europa aufbauen werden, um eine Win-Win-Kooperation aufzubauen.“
byd.com

1 Kommentar

zu „Neues E-SUV: BYD bringt Seal-Ableger Seal U nach München“
Dieter Schleenstein
24.08.2023 um 09:38
Schade, wieso kann Tesla die LFP-Batterie schneller laden?

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