Stellantis lotet wohl neue China-Kooperation aus
Stellantis prüft laut einem Agenturbericht eine Zusammenarbeit mit einem chinesischen Elektroauto-Hersteller, um seine Präsenz auf dem größten Automarkt der Welt zu stärken. Offenbar sind noch mehrere potenzielle Partner im Rennen.
Das berichtet Bloomberg unter Berufung auf Insider. Stellantis erwäge eine Investition in einen chinesischen E-Autobauer oder eine Geschäftspartnerschaft, die dem Konzern beim Wachstum in China helfen würde. Unter den potenziellen Partnern befindet sich dem Bericht zufolge Leapmotor. Es seien aber noch keine endgültigen Entscheidungen getroffen worden. Welche weiteren Hersteller mit Stellantis verhandeln oder verhandelt haben, geht aus dem Bericht nicht hervor. Offen ist auch, über welche Stellantis-Marke das neue Joint Venture laufen soll.
Stellantis betreibt bisher ein Joint Venture mit Dongfeng, um Autos von Peugeot und Citroën in China zu verkaufen. Bei den New Energy Vehicles ist Dongfeng Peugeot Citroën, wie das Gemeinschaftsunternehmen heißt, kaum präsent. Im Oktober 2022 wurde bekannt, dass das Joint Venture bei einem ersten Modell auf das Batterietausch-System von CATL setzt. Allerdings wurde das Evogo-System in ein Dongfeng-Modell integriert, das auf einer mehrere Jahre alten Peugeot-Konstruktion basiert – also nicht auf der Höhe der Zeit ist.
Eine neue Elektro-Partnerschaft mit einem lokalen Unternehmen würde laut Bloomberg zu der „Asset-Light“-Strategie in China passen, die Stellantis-CEO Carlos Tavares erarbeitet hat. Im Vorjahr hatte Stellantis aus Kostengründen sein einziges Jeep-Werk in China geschlossen und auch erwogen, die komplette Produktion in China (also auch von Dongfeng Peugeot Citroën) einzustellen. Noch in diesem Juli wurde Tavares zitiert, dass er mit seiner Entscheidung zur Verkleinerung in China zufrieden sei, da Konkurrenten wie Volkswagen und General Motors in China unter Druck stünden.
An der Börse hatte die Meldung vor allem Auswirkungen auf den Kurs von Leapmotor, die Aktien stiegen in der Spitze um bis zu 11,4 Prozent. Leapmotor ist seit September 2022 börsennotiert. Im Zuge des harten Wettbewerbs unter den EV-Startups lag der Aktienkurs zuletzt etwa 20 Prozent unter dem Ausgabe-Preis im Herbst. Leapmotor entwickelt einige fortschrittliche Ansätze wie Cell-to-Chassis-Batterien, hat aber auch Verbrenner in Form von Range Extendern in sein Modellportfolio aufgenommen, um die stagnierenden Verkäufe zu steigern.
Gerüchteweise ist auch Volkswagen an einer E-Auto-Kooperation mit Leapmotor interessiert. Die Marke VW hatte Ende Juli bereits eine technologische Rahmenvereinbarung über eine langfristige Zusammenarbeit mit dem chinesischen E-Auto-Hersteller Xpeng verkündet und sich finanziell mit rund 700 Millionen Dollar an Xpeng beteiligt. Audi baut zudem die Kooperation mit seinem chinesischen Joint Venture-Partner SAIC im Bereich der Elektroautos aus.
bnnbloomberg.ca
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