Tesla droht Core Lithium mit rechtlichen Mitteln
Der geplatzte Lithium-Lieferdeal zwischen Tesla und dem australischen Produzenten Core Lithium könnte ein juristisches Nachspiel haben. Laut Core droht Tesla dem Unternehmen wegen des nicht zustande gekommenen Lithium-Liefervertrags mit rechtlichen Schritten, wenn sich die Angelegenheit nicht anders beilegen lässt.
Gemäß der im März 2022 geschlossenen und offenbar vorläufigen Liefervereinbarung war vorgesehen, dass Tesla ab dem zweiten Halbjahr 2023 mit Spodumenkonzentrat aus dem Projekt Finniss in Nordaustralien beliefert werden soll – über die gesamte Laufzeit mit bis zu 110.000 Tonnen. Zum Zeitpunkt der Vertragsunterschrift lief die Produktion noch nicht, das war für Ende 2022 geplant.
Core Lithium konnte zwar die Finniss-Lithium-Mine tatsächlich noch 2022 in Betrieb nehmen, innerhalb der in der vorläufigen Vereinbarung bis Ende Oktober gesetzten Frist konnten sich Core und Tesla nicht auf einen verbindlichen Vertrag einigen – Hintergründe wurden damals nicht genannt. Aber offenbar wurden in dem Term Sheet aus dem März bereits gewisse Sanktionen vereinbart, sollte der Deal nicht zustande kommen.
Wie es nun in einer Präsentation von Core Lithium rund um eine Kapitalerhöhung heißt, droht Tesla mit juristischen Schritten. Tesla werde Tesla „alle verfügbaren Rechtsmittel“ ergreifen, es sei denn, die Parteien würden die Angelegenheit einvernehmlich klären, schreiben die Australier in dem Dokument. Und weiter: „Sollten diese Bemühungen scheitern, beabsichtigt jede Partei, von allen rechtlichen und angemessenen Rechtsmitteln Gebrauch zu machen.“
Weder Tesla noch Core Lithium wollten sich auf eine Anfrage von Reuters zu dem Vorgang äußern. Somit ist unklar, ob an dieser Stelle wirklich juristischer Ärger ins Haus steht oder ob Core Lithium in dem Prospekt zu der Kapitalerhöhung den Vorgang lediglich transparent macht, um sich seinerseits vor potenziellen Anlegerklagen zu schützen – sollte doch ein Verfahren mit Tesla folgen, das von dem Unternehmen gegenüber den Investoren verschwiegen wurde.
teslamag.de, reuters.com, weblink.com.au (Präsentation als PDF, Info auf S.18)
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