Canoo erhält bedingte Förderzusagen / Neuer E-Van-Ableger

Canoo hat sich Subventionszusagen für sein Fahrzeug- und sein Batterie-Montagewerk im US-Bundesstaat Oklahoma gesichert. Der Elektrofahrzeug-Hersteller kann insgesamt mit bis zu 113 Millionen Dollar an staatlichen Zuschüssen über einen Zeitraum von zehn Jahren rechnen. Allerdings nur unter bestimmten Konditionen.

So muss das eMobility-Startup seinerseits Ziele für eigene Investitionen und zur Schaffung von Arbeitsplätzen erreichen. Die Subventionen in Aussicht stellen der Bundesstaat Oklahoma und das Stammesgebiet Cherokee Nation. Canoo will in das Fahrzeugwerk in Oklahoma City sowie in das Batterie-Montagewerk in Pryor insgesamt mehr als 320 Millionen US-Dollar investieren und über 1.360 Arbeitsplätze schaffen.

„Es war eine mehrjährige Anstrengung, um an diesen Punkt zu gelangen, und wir sind hocherfreut, diese Vereinbarungen abgeschlossen zu haben, die es Canoo ermöglichen, mehr als 1.300 Oklahomaer einzustellen und die Vision der Staats- und Stammesführer zu erfüllen, neue Industrie in den Staat zu bringen“, sagt Tony Aquila, Vorsitzender und CEO von Canoo. „Wir sind dankbar für die herzliche Aufnahme, die wir erfahren haben, und wir freuen uns darauf, unsere Beziehungen zu den staatlichen und lokalen Behörden und Stammesführern weiter auszubauen, um ihre Vision für Oklahoma zu verwirklichen.“

In Oklahoma City soll das Lifestyle Vehicle (LV) und dessen Cargo-Variante Lifestyle Delivery Vehicle (LDV) vom Band laufen. Canoo schwebt dabei ab Ende 2023 ein Output von 20.000 Fahrzeugen jährlich vor. Das Unternehmen hat Mitte August zudem einen Ableger seines E-Lieferwagens LDV vorgestellt. Der LDV 190 bietet mehr Laderaum und Nutzlast als das bisherige Modell LDV 130. Beide Modelle teilen sich aber die Plattform und die Technik. Auch der Radstand ist identisch.

„Dieses neueste Fahrzeug bietet Flottenbesitzern noch mehr Platz und Flexibilität und verfügt über die gleiche einzigartige, technologisch fortschrittliche Leistung wie unser ursprünglicher LDV 130“, so Aquila. „Im Laufe der Zeit werden wir unsere Fahrzeugfamilie weiter ausbauen und Modelle und Optionen vorstellen, die die Sicherheit, Zuverlässigkeit und Leistung verbessern und emissionsfrei sind.“

Wir erinnern uns: Canoo hat zuletzt nicht immer positive Schlagzeilen gemacht. Im Frühjahr 2022 stellte das Startup seine eigene Zukunft infrage und räumte existenzbedrohende finanzielle Schwierigkeiten ein. Im Sommer 2022 konnte das Unternehmen dann einen Großauftrag vom US-Handelsriesen Walmart an Land ziehen. Später wurde aus einer Börsenmitteilung aber bekannt, dass Canoo Walmart für den Auftrag einige teure Zusagen machen musste – etwa vergünstigte Aktienoptionen und auch die Verpflichtung, für die Dauer des Lieferdeals keine Fahrzeuge an Amazon zu verkaufen und sich auch nicht von dem Online-Riesen übernehmen zu lassen.

Anfang dieses Monats verhängte zudem die US-Börsenaufsicht SEC eine Strafe in Höhe von 1,5 Millionen US-Dollar (1,37 Millionen Euro) gegen das kalifornische E-Auto-Startup, weil dieses Anleger rund um den Börsengang getäuscht haben soll. In diesem Zuge gibt es auch persönliche Folgen für den damaligen CEO Ulrich Kranz. Die SEC sieht es nach ihren eigenen Ermittlungen als erwiesen an, dass Canoo die Anleger mit unrealistischen Umsatzprognosen in Höhe von Hunderten Millionen Dollar getäuscht haben soll, bevor es im Jahr 2020 im Rahmen einer Fusion mit einer Zweckgesellschaft an die Börse ging.
press.canoo.com (Subventionen), press.canoo.com (LDV 190)

0 Kommentare

zu „Canoo erhält bedingte Förderzusagen / Neuer E-Van-Ableger“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch