Renault will E-Auto-Sparte Ampere im Frühjahr an die Börse bringen

Bild: Renault

Renault-Vorstandschef Luca de Meo hat nähere Details zum Zeitplan für die Abspaltung der Elektroauto-Sparte Ampere und deren Börsengang genannt. Die Abspaltung des E-Auto-Geschäfts von der Renault-Gruppe soll demnach zum 1. November 2023 erfolgen.

Ab dann ist Ampere organisatorisch von der Renault-Gruppe abgetrennt, an den Eigentümer-Verhältnissen ändert sich aber noch nichts – Ampere bleibt zu 100 Prozent in der Hand der Groupe Renault. Der große Schritt an die Börse steht dann einige Monate später an: Im Frühjahr 2024 sollen die Ampere-Aktien gehandelt werden, wie Renault-CEO Luca de Meo dem französischen Sender BFM sagte.

Genauer grenzte er den Termin für den IPO nicht ein. „Wir trennen uns und sehen dann, ob wir die richtigen Bedingungen für einen Börsengang haben“, so de Meo. Die Renault-Spitze will sich also eine gewisse Flexibilität sichern, um den aus ihrer Sicht passenden Zeitpunkt zu finden. Ein Investor für den Börsengang steht bereits fest: Allianz-Partner Nissan wird bis zu 600 Millionen Euro in Ampere investieren und erhält dafür einen Sitz im Board.

Offen ist aber, welchen Anteil die Japaner für diese Summe erhalten werden. In den seit Jahren geführten Gesprächen zur Neuausrichtung der Allianz wurde noch vereinbart, dass Nissan mit bis zu 15 Prozent bei Ampere einsteigen kann – was auch der Kreuz-Beteiligung von Renault und Nissan entspricht. Laut einem Bericht der japanischen Tageszeitung „Yomiuri Shimbun“ aus dem Juli wird Nissan für dieses Investment aber wohl nur einen Anteil von weniger als zehn Prozent erhalten.

Klar ist, dass de Meo selbst Chef von Ampere wird. Die Führungsmannschaft der neuen Sparte hatte Renault bereits im Juni vorgestellt. Unterstützt wird de Meo dabei von dem Spanier Josep Maria Recasens als Chief Operating Officer und dem Franzosen Vincent Piquet als Chief Finance Officer. Das Team von Ampere soll rund 10.000 Mitarbeitende umfassen, davon ein Drittel Ingenieure. Diese sollen nicht nur im Bereich E-Antriebe entwickeln, sondern Ampere auch zu einem wichtigen Player bei den „Software Defined Vehicles“ machen.

Mit der eigenen eMobility- und Software-Entwicklung sowie dem gleichzeitigen Zugriff auf die industriellen Ressourcen von Renault will Ampere vor allem die Kosten bei der nächsten E-Auto-Generation senken, zuvor wurden 40 Prozent als Ziel genannt. Ampere strebt bis zum Jahr 2030 eine durchschnittliche jährliche Umsatzwachstumsrate von 30 Prozent an. Da 80 Prozent der Investitionen bereits getätigt sind, soll Ampere bereits 2025 Gewinne machen und 2030 eine Marge im zweistelligen Bereich erzielen.

Im Juni, als die Ausgliederung für das zweite Halbjahr 2023 in Aussicht gestellt wurde, hieß es noch, dass Ampere auf einem speziellen Kapitalmarkttag weitere Einzelheiten für den finanziellen Zielen bekannt geben wird.
automobilwoche.de, reuters.com

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