TÜV Rheinland bietet „Battery Quick Check“ mit Twaice-Technologie an
Ab dem 31. August bietet der TÜV Rheinland den „Battery Quick Check“ für E-Autos an. Mit dem Test soll eine präzise Bewertung der Antriebsbatterien gebrauchter Elektrofahrzeuge möglich sein – anfangs aber noch nicht für jedes Elektro-Modell.
Der von TÜV Rheinland zertifizierte Battery Quick Check erstellt einen detaillierten Report über den tatsächlichen Zustand der Traktionsbatterie und bildet eine wichtige Grundlage, um die Leistungsfähigkeit und den Wert eines gebrauchten Elektroautos verlässlich zu bestimmen. Zielkunden sind Autohäuser, Werkstattketten, Leasinggesellschaften und das Fuhrparkmanagement von Unternehmen. Privatkunden können die Dienstleistung über ihre Autohäuser oder Werkstatt in Anspruch nehmen.
Der Battery-Schnelltest Quick Check wurde als Dienstleistung von der Battery Quick Check GmbH entwickelt, einem 2022 gegründeten Joint Venture vom TÜV Rheinland und dem Batterie-Spezialisten Twaice. Zur Gründung wurde jedoch angekündigt, dass der Test ab Herbst 2022 verfügbar sein soll – nun ist es Ende August 2023 geworden.
Der Battery Quick Check kann ab dem 31. August 2023 durch Gutachterinnen und Gutachter des TÜV Rheinland durchgeführt werden. Über Hella Gutmann, den ersten Partner für Diagnose-Hardware, ist der Battery Quick Check ab dem 15. September dann auch in Werkstätten verfügbar. Weitere Hardware-Partner sollen folgen.
Für den Batterietest nutzen die Fachkräfte in den Werkstätten das On-Bord-Diagnose-System (OBD) mit der OBD-2-Schnittstelle eines Fahrzeugs. Der Battery Quick Check setzt auf eine softwaregesteuerte Belastung der Fahrzeugbatterie via Diagnosegerät und Wallbox während des Ladevorgangs. Er lässt sich ohne weiteres in Werkstattprozesse einbinden, so der TÜV Rheinland. Nur etwa fünf Minuten wird eine Fachkraft am Fahrzeug benötigt, der Rest läuft innerhalb von rund 90 Minuten automatisiert ab. Die Messergebnisse aus dem Fahrzeug werden dann mit einem Referenzwert verglichen, der im Labor mit einer Fahrzeugbatterie im Neuzustand ermittelt wurde.
Da deshalb für jedes Modell ein solcher Labortest als Referenz nötig ist, ist der Battery Quick Check nicht mit jedem Fahrzeug möglich. Bis Ende dieses Jahres wird der Batterietest für circa 40 Fahrzeugmodelle angeboten, das entspricht laut der TÜV-Mitteilung einer Marktabdeckung von rund 50 Prozent, die stufenweise weiter ausgebaut werden soll. Die unverbindliche Preisempfehlung für den Battery Quick Check beträgt 149 Euro. Neben einem Batteriezertifikat erhalten die Kunden einen QR-Code, über den sich Ergebnisse online einsehen lassen, so dass die Rückverfolgbarkeit gewährleistet ist.
„Der von den Batterie-Managementsystemen der Fahrzeuge angezeigte ‚State of Health‘ bietet keine verlässliche Aussage über den tatsächlichen Zustand der Fahrzeugbatterie“, sagt Matthias Schubert, als Executive Vice President Mobility verantwortlich für das weltweite Mobilitätsgeschäft von TÜV Rheinland. „Die Praxis zeigt, dass die angezeigten und die tatsächlich gemessenen Werte häufig stark voneinander abweichen. Nur ein präzise bewerteter Batteriezustand ermöglicht auch einen präzise bewerteten Restwert.“ Da die Antriebsbatterie die wertvollste Komponente eines E-Autos ist, ist ihr Zustand beim Gebrauchtwagenkauf ein wichtiges Kriterium.
„Die flächendeckende Elektromobilität des Individualverkehrs wird erst realistisch, wenn sich auch ein funktionierender Gebrauchtwagenmarkt für E-Autos entwickelt“, erklärt Katharina Alamo Alonso, Geschäftsführerin Battery Quick Check GmbH. „Mit dem Battery Quick Check kommt jetzt ein hochwertiges Verfahren auf den Markt, das ein realistisches Bild der Restkapazität der Antriebsbatterie ergibt, sehr effizient funktioniert und zuverlässige Daten liefert. Fahrzeugbesitzerinnen und Fahrzeugbesitzer, Autohäuser und Werkstätten sowie Vermarkter von Flottenfahrzeugen profitieren von echter Transparenz. Gemeinsamer Gewinner ist der Gebrauchtwagenmarkt, weil das Vertrauen in gebrauchte Elektrofahrzeuge steigt.“
tuv.com
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