Schaeffler und VDL bringen E-Shuttle-Studie zur IAA

Schaeffler und die VDL Groep entwickeln und bauen eine neue Generation von fahrerlosen Elektro-Shuttles für den ÖPNV. Sein erstes Konzeptfahrzeug sowie die Technologien zur Elektrifizierung und Automatisierung der Shuttles wird das Duo auf der bevorstehenden IAA Mobility präsentieren.

Einige Spezifikationen zu den Konzeptfahrzeug nennen der deutsche Automobilzulieferer und der niederländische Fertigungsspezialist bereits im Vorfeld der Messe. So fällt das E-Shuttle 5 Meter lang, 2,2 Meter breit und 2,8 Meter hoch aus. Als Gewicht geben die Entwickler rund fünf Tonnen an, die mögliche Zuladung wird auf eine Tonne beziffert. Weiter verfügt das E-Shuttle über sechs feste und drei flexible Sitze, eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h, ein Innenraum-Überwachungssystem mit direktem Kontakt in ein Kontrollzentrum, zwei Sensorsysteme (darunter ein kamerabasiertes und ein radar-/lidarbasiertes System) sowie große Türen und eine niedrige Einstiegshöhe, um das Fahrzeug Rollstuhl-geeignet zu machen.

Zum E-Antrieb selbst macht das Duo noch keine Angaben. Einzig die Reichweite wird genannt. Diese soll bei rund 100 Kilometern liegen. Als „Tages-Reichweite“ (also mit zwischenzeitlichem Laden) sollen rund 350 Kilometer drin sein. Allerdings bleibt unklar, wie viele Stunden solch ein Tag genau umfasst.

Ausführlicher äußern sich die Partner dagegen zum Fahrsystem, das eine Level 4-Automatisierung der Elektro-Shuttles ermöglichen soll. Dieses sowie die zugehörige Sensorik wollen Schaeffler und VDL von Mobileye beziehen, einem israelischen Spezialisten für Autopilot-Systeme. Die sogenannte Mobileye-Drive-Plattform beinhalte speziell entwickelte EyeQ-Prozessoren sowie redundante Sensorsysteme bestehend aus Surround-Kameras, Lidar-/Radar-Sensorik sowie Mapping-Lösungen, heißt es in einer begleitenden Mitteilung.

Schaeffler und VDL sind nach eigenen Angaben bereits in Gesprächen mit Nahverkehrs- und Betreiberunternehmen, um erste Pilotprojekte im öffentlichen Straßenverkehr auf den Weg zu bringen. Nach Einschätzung der Initiatoren könnten diese „voraussichtlich ab 2025 beginnen“. Grundsätzlich wollen die beiden Unternehmen die Shuttles stets im Auftrag öffentlicher Nahverkehrsunternehmen sowie privater Betreiber bauen und diese anschließend „in einem umfassenden Ökosystem betreiben“. Das spätere Produktionsvolumen der Shuttles ist laut Schaeffler abhängig von den Auftragseingängen, „kann jedoch ab 2030 mehrere Tausend Fahrzeuge pro Jahr betragen“. Die Fertigung soll im Mobility Innovation Centre von VDL im niederländischen Born erfolgen.

Laut Klaus Rosenfeld, Vorstandsvorsitzender der Schaeffler AG, werden fahrerlose Shuttle-Fahrzeuge integraler Bestandteil moderner Mobilitätsökosysteme. „Sie werden Menschen sicher, schnell und einfach von A nach B bringen und Menschen in Städten als auch ländlichen Gebieten Mobilität besser zugänglich machen. Diese Entwicklung will Schaeffler mit seiner führenden Kompetenz in der Systementwicklung und mit innovativer Automobiltechnik aktiv mitgestalten und so zu mehr Nachhaltigkeit beitragen. Um dieses Ziel zu erreichen, setzen wir auch auf starke Partner. Der geplanten Zusammenarbeit mit der VDL Groep und Mobileye sehen wir daher mit Freude entgegen.“

Willem van der Leegte, President und CEO der VDL Groep, äußert sich wie folgt: „Selbstfahrende Shuttles werden eine wichtige Rolle für unsere zukünftigen Mobilitätsbedürfnisse spielen. Dieses Fahrzeugkonzept fügt sich nahtlos in die umfassenden Mobilitätslösungen ein, die VDL anbietet und die Design, Elektrifizierung, Konnektivität, Automatisierung und Services umfassen. Natürlich ist diese geplante Kooperation auch eine fantastische Gelegenheit, mit unseren geschätzten Partnern Schaeffler und Mobileye Pionier- und Innovationsarbeit zu leisten.“

Auf der IAA Mobility in München rücken Schaeffler und VDL ihr erstes Konzeptfahrzeug sowie technische Lösungen zur Elektrifizierung und Automatisierung der Shuttles kommende Woche in Halle B3 an den Ständen B40 und B21 ins Rampenlicht.
schaeffler.de, vdlgroep.com

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