Elli erweitert europäisches Ladenetz auf 540.000 Ladepunkte
Die Volkswagen-Tochter Elli hat auf der IAA Mobility einen Überblick über Lade- und Serviceprodukte sowie einen Ausblick auf die Energie-Innovationen gegeben. Auf dem Stand in München selbst gibt es viel Bekanntes – und weitere Details zu den jüngsten Tarifanpassungen.
Als Elli Ende Mai 2023 sein Tarifmodell (mit durchweg höheren Preisen) angekündigt hatte, wurde der „klassische“ Ionity-Tarif für rabattiertes Schnellladen durch ein „Selected Partner Network“ ersetzt. Damit sollen die rabattierten HPC-Preise von inzwischen 0,50€/kWh (15 Cent mehr als bisher) nicht nur an Ionity-Säulen, sondern auch bei weiteren, ausgewählten Partnern gelten – an anderen DC-Ladepunkten werden die üblichen DC-Konditionen (je nach Tarif zwischen 0,73 und 0,89€/kWh) berechnet.
In der Mitteilung zum IAA-Auftritt bezeichnet Elli das „SPN“ als „Netzwerk aus Ladepunktbetreibern, welche nach umfassenden Qualitätskriterien ausgewählt wurden“. Die Ladestopps bei diesen Betreibern sollen eine „leistungsstarke Ladeinfrastruktur, Vor-Ort-Komfort (zum Beispiel Cafés, Restaurants, Sanitäranlagen) und hervorragende Betriebssicherheit“ bieten. Derzeit gehören europaweit Ionity, Aral Pulse, im DACH-Raum die Audi Charging Hubs und in Italien Ewiva zum „Selected Partner Network“. Weitere Anbieter könnten folgen. Die vier Anbieter sind bereits seit Juni in der Elli-App zu finden.
„Die Qualität des Ladens steht im Fokus“
Im Mittelpunkt der IAA-Produktpräsentation stehen jedoch nicht die Ladetarife, sondern die Schnellladestation Elli Flexpole. Dabei handelt es sich um jenen Batterie-gestützten Schnelllader, der einst von VW Group Components und E.ON entwickelt wurde. Die Flexpole kann dank des integrierten Batteriesystems ans Niederspannungsnetz angeschlossen werden, ohne dass ein spezieller Transformator oder kostspielige Bauarbeiten erforderlich sind. Dennoch sind bis zu 150 kW Ladeleistung möglich. Erste Installationen der Flexpole gab es bereits in Düsseldorf und Göttingen.
„Mit der neuen Flexpole und der Erweiterung des Elli Ladenetzes auf mehr als 540.000 Ladepunkte treiben wir den Ausbau der Elektromobilität schnell und zuverlässig voran“, sagt der neue Elli-CEO Giovanni Palazzo in München. „Bereits heute ist Elli einer der größten Mobility Service Provider in Europa. Jedoch geht es den Kunden um weitaus mehr als die Quantität der Ladeinfrastruktur. Die Qualität des Ladens steht im Fokus.“
Palazzo ist im Juli als Elli-Chef auf Elke Temme gefolgt, die ihre Aufgaben im Februar bekanntlich mit sofortiger Wirkung niedergelegt hatte. Palazzo war zuvor Chef der US-Ladetochter Electrify America und will die beiden Ladedienste enger verzahnen.
Aber auch technische Innovationen will Palazzo vorantreiben. „Die Innovationskraft der Lade- und Energiebranche ist der Schlüssel zum Erfolg der Elektromobiltät und Dekarbonisierung unserer Gesellschaft“, so der Elli-CEO. „Zukünftig wird Elli die Batterie im Elektrofahrzeug als wichtigen Energiespeicher stärker in den Fokus rücken, um die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und der zeitlich schwankenden Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien voranzutreiben. Wir nennen dies die ‚Battery-under-Management‘-Strategie.“ Elli ist seit Juli 2023 an der größten europäischen Stromhandelsbörse EPEX aktiv.
volswagen-newsroom.com
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