Marcus Fendt von The Mobility House über den Marathon bei der Elektromobilität
Marcus Fendt ist Geschäftsführer des Münchner Technologieunternehmens The Mobility House und einer der innovativen Köpfe der Branche. Er war schon vor dem eMobility-Aufschwung mit Leidenschaft dabei – und sieht in der Elektromobilität vor allem die Chance, die Energie- mit der Verkehreswende in Einklang zu bringen. Im Gespräch mit electrive-Chefredakteur Peter Schwierz am Rande der Intercharge Network Conference in Berlin schlägt Fendt allerdings nachdenkliche Töne an: „Ich glaube noch nicht, dass wir im Alltag angekommen sind.“ Im Jahr zehn der Elektromobilität seien noch längst nicht alle Probleme gelöst und Standards definiert.
Fendt zuzuhören ist interessant, da er den Status Quo als langjähriger Insider und Beobachter der Branche äußerst treffend zu beurteilen weiß. Er skizziert den Hochlauf der Elektromobilität als stetig steigende Linie, die aber auf den Weg nach oben kleine Höhen und Tiefen verzeichnet. Interessant sei, dass Medien und Verbraucher oft weiter sind als die Politik, konstatiert er. Und: „Wir haben hier Batterien ohne Ende rumstehen, die am Energiemarkt teilnehmen könnten.“ Dafür die Rahmenbedingungen zu schaffen, sei jetzt nötig. Und klare Leitlinien zu schaffen, indem man sagt: Elektromobilität – das ist es aus politischer Sicht.
Das schwierige Umfeld bei den Wallbox-Herstellern sieht Fendt dagegen gelassen: „Ich würde bei weitem nicht von einer Konsolidierung sprechen, sondern eher von der Fokussierung des Marktes.“ Was er sich dagegen wünscht, ist eine Leitkultur. „Wenn ich Innovationsführer sein will, dann muss ich ein paar Jahre vor den anderen sein.“ In Deutschland dagegen laufe man eher Tesla hinterher, als selbst voran zu gehen und die Exportmärkte zu erschließen. Den deutschen Autobauern traut Markus Fendt dennoch eine erfolgreiche Transformation zu: „Wir werden es schaffen. Wir müssen halt auch die Beine in die Hand nehmen.“
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