E-Auto der TU München holt Weltrekord auf der Langstrecke

Ein von der Technischen Universität München (TUM) entwickelter Stromer hat rund 2.573 Kilometer mit nur einer Akkuladung zurückgelegt. Das ist ein neuer Weltrekord – und knapp 1.000 Kilometer mehr als die bisherigen Rekordhalter.

99 Stunden lang kreiste das Elektroauto der Studierendeninitiative „TUfast Eco“ in einem leeren Hangar auf dem Münchener Flughafen. Bereits nach vier Tagen war der bisherige Weltrekord von 1.608,54 Kilometern geknackt. Weil der 15,5-kWh-Akku aber noch nicht leer war, fuhr das Team mit dem E-Auto einfach weiter und schaffte am Ende die 2.573,79 Kilometer.

„Dabei setzen die Studierenden vor allem auf eine durchdachte Aerodynamik und auf Leichtbau“, heißt es in der Pressemitteilung. Eine Strategie, die sich bewährte: Das Fahrzeug verbrauchte gerade mal 0,6 kWh auf 100 Kilometern.

Angetrieben wird der muc022 von einem permanent erregten Synchronmotor (PSM) mit einer Leistung von 400 Watt. Und ohne Fahrer bringt das E-Fahrzeug gerade einmal 170 Kilogramm auf die Waage.

„Unzählige Stunden Arbeit neben dem Studium sind in die Vorbereitung des Rekords geflossen. Umso mehr freuen wir uns, dass wir den Weltrekord nun halten können. Der muc022 war schon bei einigen Wettbewerben erfolgreich, nun folgte der Ritterschlag. Vielen Dank an alle, die uns unterstützt haben“, schreibt das TUfast-Eco-Team.

TUM-Präsident Thomas F. Hoffmann freut sich ebenfalls über den Weltrekord. „Das reichweitenstärkste Elektroauto der Welt kommt aus München! An der TUM fördern wir studentische Initiativen unterschiedlichster Fachrichtungen und bieten Raum für Kreativität neben dem Studium“, so Hoffmann. „Dass unsere Teams dabei immer wieder Spitzenleistungen erbringen, macht mich besonders stolz.“

Bereits 2016 hatte das Münchener Team den Weltrekord für das effizienteste E-Auto eingefahren. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 25 km/h verbrauchte das Team-Fahrzeug damals 81,16 Wh/100 km.

Im Mai hatte die TUM bereits den Nachfolger des muc022 vorgestellt, den muc023. Dieser ist noch leichter und sparsamer und wurde für die Teilnahme am Shell Eco Marathon konzipiert. Bei diesem Wettbewerb wird das Fahrzeug mit der am wenigsten verbrauchten Energie zum Sieger gekürt.
tum.de

8 Kommentare

zu „E-Auto der TU München holt Weltrekord auf der Langstrecke“
René H.
11.09.2023 um 19:12
26 km/h, 400 Watt, 6 Wh/km, klingt nach einem eBike.
Andreas Hodde
12.09.2023 um 07:59
0,6 kWh / 100 km sind 600 Wh / 100 km 81,16 Wh / 100 km sind 0,081 kWh / 100 kmBitte mal die Dakten zu den beiden obigen Werten checken. Wenn der vorherige Rekord von 1608,54 km mit einem Verbrauch von 81,16 Wh / 100 km erzielt wurde, war der Akku nur ca. 1,3 kWh groẞ. Oder waren das zwei unterschiedliche Rekorde und der vorherige Besitzer des Reichweitenrekords war ein anderer?
Daniel Bönnighausen
12.09.2023 um 09:10
Hallo Herr Hodde,vielen Dank für den Hinweis. Für den vorherigen Rekord vom TUfast-Eco-Team aus dem Jahr 2016 wird jedoch tatsächlich ein Verbrauch von 81,16 Wh/100 km angegeben, wie hinter dem Link auch nachzulesen ist: https://tufast-eco.de/?page_id=573&lang=de#038;lang=deViele Grüße
Andreas Hodde
18.09.2023 um 08:45
Danke für den Link und die Antwort. Es waren also zwei Wettbewerbe mit unterschiedlichen Prioritäten. Einmal möglichst weit mit eine Akkuladung und einmal reine Effizienz.
Matthias
15.09.2023 um 14:23
Eine Seifenkiste ist nicht das was man landläufig unter einem Auto versteht, und das tagelange Herumgurken mit Fahrradgeschwindigkeit in einer Halle ist kein Weltrekord sondern alberner Blödsinn.Mit einem Tesla M3, allerdings auch unter 50 km/h und auf einer Rundstrecke, hat Nextmove bereits 2018 über 1000km zurückgelegt bzw. zurücklegen lassen mit Autopilot nachdem der Humanpilot durchs Fenster ausgestiegen ist. Die menschliches Fahrer schafften nur 978km. Das ist immerhin realitätsnahes "Hypermiling" mit dem im Notfall noch ein Lader erreicht werden kann.
Djebasch
18.09.2023 um 09:39
Für mich sollte so ein Wettbewerb mit Bedingungen gekoppelt sein 1,6 tonnen Minimum Gewicht mit einer Geschwindigkeit von mindestens 80KMH und dann kann jeder gerne seine Rekorde aufstellen...
Stefan Zeuner
19.09.2023 um 08:41
Habe 2011/12 ein Konzept für DAS effizienteste Auto erarbeitet, das in der Praxis auch Nutzwert hat. Zum einen Teil nach Studium von Edison2 und Aptera 'Effizienz mit Abstrichen' für Nutzbarkeit, also Leichtbau und Aerodynamik (Göttinger Ei etc. bekannt) zum anderen systemische Effizienz qua Wegevermeidung, -bündelung, Auslastung des Fahrzeugs. Dieser letztere Teil beinhaltet eine praxisnahe Umsetzung des Physical Internet Gedankens, qua Containerisierung, Digitalisierung und Automatisierung bspw. der Entladung.Diese 'besten Konzeptinnovationen der letzten Dekaden' (O-Ton langjähr. Exp. aus Autoindustrie) wurde offenst von VW, BMW und anderen gehijacked und auf mehrere archetyp. Autos aufgeteilt, die Effizienz also bewußt mindestens gedrittelt.Gerne nach baierrootbean oder hashtag peargate googlen, Feedback immer gern genommen!
Oliver
25.09.2023 um 07:27
Man testet halt erst mal unter Labor Bedingungen und überträgt dann in die Realität. Vergleichbare Tests gibts auch noch beim Verbrenner ;)

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